Baltikum und Polen (21.6.-27.6.2014)

Baltic States and Poland (21.6.-27.6.2014)

Tag 437-438, 20.-21.6.2014 – Von Kingisepp bis nach Kauksi (Estland)

km 207792-207917

Die Ausreise zieht sich etwas, weil recht viel los ist, aber schlussendlich geht alles doch recht flott und korrekt. Da wir eigentlich Zeit haben lassen wir uns noch gleich das Carnet wieder einstempeln. Die Zöllner haben dieses Dokument zwar noch nie gesehen, aber nach langem hin- und hertelefonieren mit dem estnischen Automobilclub stempeln sie es doch. Der Zollbeamte will dann noch die Chassisnummer von Auto und Moped sehen. Beim Anblick des Mopeds, das auf den Dachträger gezurrt ist, beschränkt er sich dann aber auf die Autokontrolle.

 

Nach einem kurzen Mittagsstopp bei McDonald's und dem Geruch der neuen Euroscheine (wir dachten ja zuerst, das sei eine Blüte und haben die Dame hinterm Schalter etwas verdutzt angeschaut) machen wir Halt am ersten Ostseestrand. Trotz des kalten Wetters sehen wir einen etwa zwölfjährigen Jungen, der zwar nicht vergnügt, aber trotzdem im Wasser plantscht (wir tippen auf ca. 18°C Luft- und 14°C Wassertemperatur).

 

Bei Kauksi am Peipsi See folgen wir dann einem Schild, auf dem ein Brunnen, ein Parkplatz und ein WC-Symbol abgebildet sind. Klingt gut! Die Dame will €3,20 Eintritt, sagt uns aber im gleichen Atemzug in perfektem Deutsch, dass wir nur einmal zahlen müssen und bleiben können, so lange wir wollen, egal ob 3, 4 oder 5 Nächte. In einem Föhrenwald stellen wir uns dann auf einen super Platz: hinter uns der See, vor uns der Griller, rechts ein überdachter Jausenplatz, weiter rechts ein Brunnen und noch weiter rechts (leider sehr schmutzige) Toiletten. Abends kommen immer mehr Menschen, denn da am Dienstag Mittsommer ist, haben sie ein verlängertes Wochenende. Unsere mongolische Säge und Davids – zugegeben etwas stumpfe – Zimmererhack sind der Renner bei den Esten, die ohne solche Gerätschaften zum Grillen fahren. Wir borgen ihnen unsere Sachen natürlich gerne und als Dank erhalten wir Bier in rauen Mengen!

 

Wir waren ja nur auf eine Nacht eingestellt und deshalb haben wir kaum Essensvorräte dabei. David spaziert deshalb morgens total motiviert zum Einkaufen los, während ich Wäsche wasche und den Bus aufräume. Da die Zeit so schnell vergeht merke ich gar nicht, dass er über 6 Stunden weg ist! Der nächstgelegene Tante-Emma-Laden ist nämlich ganze 12 Kilometer entfernt, die David tatsächlich läuft (hin und zurück also 24 km; nur 1,5 km vor der Abzweigung erbarmt sich ein Autofahrer und nimmt ihn mit). Das Grillergebnis kann sich aber sehen lassen: armenische Schweinskoteletts, Räucherfisch, Reis und Gemüse. Dazu estnisches gratis-Bier. Was könnte schöner sein?

 

Day 437-438, 20-21 June 2014 – From Kingisepp to Kauksi (Estonia)

km 207792-207917

English version will follow soon!

Tag 439-440, 22.-23.6.2014 – Von Kauksi (Estland) über Greiveir (Lettland) bis zum Antaliepsis See (Litauen)

km 207917-208197

Bald ist Mittsommer und der wird ja auch im Baltikum gefeiert – dort heißt das Fest „Ligo“. Schwierig ist es allerdings einen geeigneten Ort dafür zu finden, denn das Fest findet meistens im Kreise der Familie statt. Wir fahren deshalb kreuz und quer durch Lettland, denn wir haben gelesen, dass man am Land relativ große Chancen hat eine geeignete Festwiese zu finden. Leider haben wir jedoch Pech, weshalb wir nach Litauen weiter fahren. Am schönen Antaliepsis See bleiben wir dann direkt am bewaldeten Seeufer stehen. Wir sind umgeben von Blaubeer-, Himbeer- und Erdbeersträuchern/-büschen, bei denen wir uns so richtig austoben. Da David sogar noch Pfifferlinge findet gibt es heute ein richtiges Ligo-Festessen: Spaghetti mit Pfifferling-Rahm-Sauce und dazu Krim-Sekt mit frischen Beeren.

 

Day 439-440, 22-23 June 2014 – From Kauksi (Estonia) via Greiveir (Latvia) to the Antaliepsis Lake (Lithuania)

km 207917-208197

English version will follow soon!

Tag 441-443, 24.-26.6.2014 – Von Antaliepsis See (Lit.) über Salaperaugis (Lit.) und Nowe Budy (Pol.) nach Prochowice (Pol.)

km 208415-209044

Das Baltikum ist zwar sehr schön, doch nach Russland haben wir ehrlich gesagt genug von schönen Landschaften (das soll jetzt nicht undankbar klingen), weshalb wir relativ zügig durchfahren. In Polen bleiben wir dann öfters mal stehen um Pilze und Beeren zu sammeln oder tingeln so durch das Hinterland. Dabei fahren wir uns irgendwo noch eine Schraube ein :(

 

In unserer letzten Nacht in Polen schlafen wir auf einer Autobahnraststätte. Um kurz nach Mitternacht wird David wach, weil neben uns ein LKW sehr schwer startet. Dann gibt es plötzlich eine Erschütterung. Mein erster Gedanke – Erdbeben – ist natürlich ein völliger Blödsinn. David schaltet da schon etwas schneller und versteht sofort, was los ist: Der LKW übersieht uns gerade und rammt uns weg. Da er uns im Spiegel nicht sieht setzt er sogar vier oder fünf Mal an und schiebt uns immer mehr zurück. David versucht in seiner Verwirrtheit die Hupe zu betätigen, was ohne Zündung eher schwer fällt. Ich sprinte in meinem Pyjama nach vorne und haue kräftig auf die Türe des LKW Fahrers. Dieser erschrickt und bleibt sofort stehen.

 

Dank des Rammschutzes (jetzt ist der offizielle Name „Personenschutzbügel“ auch bestätigt) hat er uns zum Glück nicht die ganze Front, sondern nur ein Eckchen eingedrückt. Der LKW Fahrer wehrt sich zwar anfangs, doch nach einer guten Stunde Verhandlung rückt er seine Grüne Versicherungskarte doch noch raus. So füllen wir gegen halb 2 Uhr morgens übermüdet noch den Unfallbericht aus. Ob wir je Geld von der Versicherung sehen, wird sich noch zeigen...

 

Am nächsten Morgen sehen wir, dass der Müllkübel, der sich gestern in praktischer Wurflänge von der Schiebetüre entfernt befand, nun ca. 4 Meter weiter vorne steht.

 

 

Day 441-443, 24-26 June 2014 – From Antaliepsis Lake (Lit.) via Salaperaugis (Lit.) and Nowe Budy (Pol.) to Prochowice (Pol.)

km 208415-209044

English version will follow soon!