Italien/San Marino (10.4.-13.4.2013)

Italy/San Marino

Tag 1, 10.4.2013 - Abfahrt

km 155500

Eigentlich war unser Plan bereits am Nachmittag Richtung Süden aufzubrechen. Nachdem wir uns aber erst um ca. 6 Uhr abends von meiner und Davids Familie verabschiedet haben (tragische Momente haben sich abgespielt, vor allem meinerseits), mussten wir noch nach Mutters, um dort unsere Dokumente zu kopieren und einzuschweißen, damit sie nicht Nass werden (*hust*, *hust*). Außerdem hat uns Samy noch Bretter zurechtgeschnitten, die wir in matschigen und sandigen Gegenden unter den Wagenheber legen können.

 

Um 20:15 Uhr, zur „prime time“ sozusagen, ging es nach einem Photoshooting mit Raphi und Samy dann endlich los: wir konnten es noch nicht recht fassen, dass das, auf was wir in den letzten drei Jahren hingearbeitet haben, nun endlich Wirklichkeit werden sollte. Den Brennerpass erreichten wir dann bei km 155550 und diese Zahl schien ein gutes Omen zu sein. Bereits bei Trento nord entschieden wir uns aber, es für heute sein zu lassen und machten uns auf einer Autobahnraststätte inmitten der anderen LKW zum Schlafen bereit.

 

 

Day 1, 10 April 2013

km 155500

Our original plan was to leave Austria no later than 3 or 4 p.m. in order to reach Venice at around sunset. However, as it took us quite a long time to say good bye to all the beloved-ones, we reached the Italian boarder at 8:15 p.m. The first few kilometers seemed to be so surreal that we could not believe that this is really it – that the biggest adventure in our life so far is about to begin with these small steps. Only in retrospect we are now able to fully grasp the immense impact this start had on ourselves.

 

As we were rather tired, we decided not to drive too far, but to stop in Trento nord in order to get a good portion of sleep. The comfortable thing about travelling in your own ,home’ is that you may just stop at a motorway gas-station inbetween all the other truckers.

Tag 2, 11.4.2013 - Venedig

km 155675

Erst um 9:50 Uhr fuhren wir von Trento nord los. Dies lag allerdings nicht daran, dass wir lang schliefen, nein, der Grund war vielmehr, dass unsere Handgriffe noch etwas unbeholfen sind. Ständig geht man sich gegenseitig im Weg um und man weiß auch nicht recht, wo man die unzähligen Kleinigkeiten verstauen (oder besser reinstopfen) soll. Doch das legt sich zum Glück rasch – das kennen wir von unserem letzten Urlaub schon.

 

Um die Mittagszeit kommen wir in Troncchetto bei Venedig an. Auf einem Schild steht, dass man für das Parken €3 für die ersten 30 Minuten, €16 für 0,5 bis 12 Stunden sowie €21 von 12,5 bis 24 Stunden zahlen muss. Spoiler alert: wir werden uns noch sehr ärgern!

 

Mit dem öffentlichen Boot-Taxi fahren wir zum Piazzo San Marco im Zentrum der Stadt. Die Fahrt dorthin ist einfach nur atemberaubend: vorbei an zahlreichen Kirchen, Geschäften und sonstigen Prachtbauten (sogar das Finanzamt sieht in Venedig einladend aus) erreichen wir unsere Station. Obwohl eigentlich Vorsaison ist, treffen wir auf zahlreiche Touristen aus aller Herren Länder, die der Stadt ihren internationalen Flair geben. Wir schlendern durch die Gässchen, bis wir schließlich Hunger bekommen. Leider können wir uns nicht mehr an den Straßennamen erinnern, doch wer in Venedig richtig gut essen will, sollte sich auf die Suche nach der „Osteria della Straffe“ machen: als Vorspeise teilten wir uns die Fischplatte mit Jakobsmuscheln in zwei Varianten, Aal und Fenchelsüppchen, als Hauptgang genehmigte sich David das Lamm, während ich Spaghetti mit Entenragout bestellte.

 

Satt und glücklich spazierten wir erneut durch die Stadt und machten uns auf die Suche nach der Ponte Rialto. Anschließend gingen wir zum Bootstand und fuhren zu unserem Parkplatz. Als wir das Ticket entwerten wollten – wir parkten ca. 7 Stunden – kam die böse Überraschung: wir mussten €21 statt €16 ablegen. Natürlich war kein Mitarbeiter in der Nähe, weshalb wir in den sauren Apfel beißen mussten. Um 20:20 Uhr fuhren wir in Venedig los und legten uns bei Po sud aufs Ohr.

 

 

Day 2, 11 April 2013 - Venice

km 155675

We left Trento nord (north) at 9:50 a.m., heading south-east to Venice. At around lunch time we arrived at a parking spot for caravans, which – as a sign stated – charges €16 for up to 12 hours and €21 for up to 24 hours. Well, the surprise was about to come when we wanted to return to our car.

 

We took a boat to the Piazzo San Marco, which is basically the city center of Venice. It is surrounded by beautiful and old churches and the city’s century old history can be found in every corner. We walked next to the channels until we were hungry. We found a small restaurant, which seemed not to be frequented by tourists that often, but which appeared to be the hotspot of young urban Venetian culture (although there was only space for around 20 people). The food and the wine were simply amazing and if you are in Venice, have a look for the ,Osteria della Straffe’ because it is worth a visit.

 

After walking across Rialto bridge, we decided to call it a day and return to our car. When we wanted to pay for the 7 hours we used the parking area, we had to pay €21 instead of €16. As there was no one around, we had no choice but to pay the price. Back on the road, we drove to Po sud (south), where we went to bed at nearly half past ten.

 

 

Tag 3, 12.4.2013 - San Marino

km 155944

Um kurz vor halb zehn Uhr morgens machten wir uns von der Autobahnraststätte Po sud auf. Bei Rimini nord wollen wir von der Autobahn abfahren und laden in einer ewig langen Kolonne vor den Mauthäuschen. Der Grund: Bis auf zwei Videomaut ist nur eine Spur offen, an der ein Automat zum Zahlen bereit steht. Nach ca. 20 Minuten öffnen sich die drei anderen Schranken. Scheinbar hat da jemand eine von der Polizei auf den Deckel bekommen, denn statt zu zahlen dürfen wir gratis durch. Tja, wieder €10 gespart!

 

Um kurz nach 12 kommen wir in San Marino an. Die kleinste und älteste Republik der Welt zählt nur ca. 32.000 Einwohner, von denen ca. 4.500 in der historischen Altstadt wohnen, sowie ca. 15.000 Exil-Sammeresen (P.s.: Das Migrationsmuseum ist kostenlos, befindet sich neben der Uni und es ist auch wirklich empfehlenswert). Nach einem kurzen Schlenderer durch die Stadt, bei dem wir den Regierungssitz, die Basilika und einen Wachturm besichtigten, genehmigten wir uns auf einem vorgelagerten Hügel mit Blick auf Rimini und die Adria unser Mittagessen.

 

Frisch gestärkt und aufgeputscht durch einen herrlichen italienischen Kaffee marschieren wir die steilen Gässchen bis zur Burg hinauf. Dort legten wir uns in die Sonne und genießten die herrliche toskische Luft. Im unteren Teil der Stadt befindet sich auch das Uni-Gelände, das wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Wir sind uns noch immer nicht sicher, was man in diesem winzigen Gebäude denn studieren kann. Naja, den Haupthörsaal (oder doch den einzigen?) haben wir gefunden – und er war echt winzig.

 

Um ca. 19 Uhr nahmen wir die Gondel ins Tal und obwohl unser kostenloser Parkplatz wirklich wunderschön war, haben wir uns dennoch dazu entschlossen, noch einige Kilometer zu fahren – schließlich mussten wir am nächsten Tag in Ancona sein, um unsere Fähre nach Patras zu erwischen. Um halb 8 haben wir dann auch unsere erste Panne behoben: Als wir die elektrischen Fenster runter lassen wollten, funktionierten sie nicht. Wir lernten zudem, dass die Fensterheber mit dem Abblendlicht zusammenhängen. David fand den Fehler schnell, denn die 8 Ampere Sicherung war geschmolzen. Nachdem eine neue einklemmt wurde ging die Fahrt weiter, doch um halb 9 haben wir uns 40 km vor Ancona hingelegt.

 

 

Day 3, 12 April 2013 - San Marino

km 155944

At around half past nine a.m. we took leave from Po sud (south) to San Marino. The smallest and oldest Republic in the world is situated on Mount Titano, around 15 km away from Rimini and the Adriatic Sea. At lunch time we took the cable car to the old town, where circa 4,500 of the 32,000 inhabitants of this small state live.

 

After walking through the narrow streets, visiting the Basilica and the government, we decided on having lunch in a restaurant, overlooking the valley all way down to the sea. Gaining new strength delicious Italian coffee, we walked up the steep streets to the castle, where we lay down in the sun. We also visited the University of San Marino, which is so small that we could not image which courses are offered. The Campus also houses the Museum of Emigration, which is for free and really worth a visit!

 

At around 7 p.m. we took the cable car back to the parking area. Although our parking spot was really lovely and quiet, we decided on hitting the road again as we had to be Ancona the next day in order to catch our ferry bound for Patras in Greece. However, at around half past seven we had to stop for a bit as the electrical window openers and the light were not working anymore. David put in a new 8 Ampere fuse (I’m really glad that he knows all that stuff) and the journey could proceed. At half past eight we stopped 40 km away from Ancona.

 

 

Tag 4, 13.4.2013 - Ancona

km 156202

Um kurz vor 9 geht es wieder zurück auf die Straße. Um 10 kommen wir dann in Ancona an, holen unsere Tickets, kaufen noch ein paar Lebensmittel für die Fährfahrt ein und stellen uns brav in die Reihe hinter die anderen Camper. Die Fähre ist leider etwas zu spät, weshalb wir statt um 14 Uhr erst um 15:30 ablegen.

 

Zu unserer Überraschung ist die Gratis-Kabine (wir zahlten nur €200 für Bluffi und uns zwei; Deck ging leider nicht, wir mussten eine Kabine nehmen; aber €50 pro Person inkl. Überfahrt ist mehr als billig!) wirklich schön: zwei Betten mit sauberen Laken, ein Badezimmer mit Dusche und WC und einen Ventilator – was will das Herz mehr. Zum Ablegen gönnen wir uns ein Weißbier an Deck, obwohl €5 wirklich viel ist, aber wer weiß, wann wir wieder eines bekommen. In diesem Sinne: Arrividerci Italia – Hellas Greca!

 

Day 4, 13 April 2013

km 156202

At 9 a.m. we are back on the road. At 10 we arrive in Ancona, collect our ticket, buy some good food and queue for the ferry. As it run a bit late, we leave the Italian coast at half past three instead of two. The cabin was really nice: Two beds, a bathroom with shower and a toilet as well as an AC was all we needed for the night. Arrividerci Italy – Hellas Greece.