Mongolei (30.4.-27.5.2014)

Mongolia (30.4.-27.5.2014)

Tag 386, 30.4.2014 – Von Ehrenhot bis in die Wüste Gobi kurz nach der Grenze

km 198682

Ella Kamella!
Ella Kamella!

Auf mongolischer Seite wird es auch wieder streng nach Fahrer und Nicht-Fahrer getrennt. Ich stelle mich wegen des Mopeds bei den Fahrern an, doch das scheint niemanden zu interessieren und so werden ich auch zu den Nicht-Fahrern geschickt. Als wir nach 30 Minuten die Grenze dann verlassen wollen, fehlt leider noch ein Stempel auf den Autopapieren. Schnell noch die Kopien von Zulassung und Führerschein abgeben, nett lächeln, Stempel einholen und dann sind wir schon draußen!


Jenseits der Grenze erwartet uns die Gobi in ihrer vollen Sandpracht! Die Pisten laden zum Cruisen ein und so lassen wir gleich Reifendruck ab. Tja, 5 Kilometer später erwartet uns feinster Asphalt.Dort treffen wir auf einen französischen Radfahrer, der ebenfalls gerade aus China kommt. Da es aber anfängt zu schneien kommen wir nur kurz zum Quatschen. Wir beschließen deshalb kurzerhand nicht mehr allzu weit zu fahren und lieber in der Wüste noch ein Feuerchen zu machen. David, Kathi und ich sammeln Stöcke und Scheißhaufen – letztere sind hier zum Glück massig vorhanden. Gerade als Kathi den Brotteig in das Feuer stellt fängt es aber an zu schneien und wir verziehen uns schleunigst in die Busse.

 

 

Day 386, 30 April 2014 – From Ehrenhot to Gobi Desert shortly after the border

km 198682

On Mongolian side, they strictly distinguish between drivers and non-drivers. Due to the moped I queue with the drivers, but no one is interested in my bike so I also have to go to the non-drivers. When we want to leave the border after 30 minutes – assuming that we've done all the necessary paperwork – one stamp is missing. The boys have to hand in copies of the car papers and the driving license, smile, get the stamp and then we are done!

 

Outside the border the sandy fields of Gobi Desert are awaiting us. We all go crazy and directly want to drive into the smooth dunes, so we lower the pressure of the tires. Well, less than 5 kilometres later perfect tarred road starts. There, we stop for a French bicycle rider, who has also just arrived from China. Since it is starting to snow, however, we only chat for a couple of minutes. We then decide not to drive too much today but rather go for a nice place in the desert, where we can make a fire. David, Kathi, and I collect wood (of which there are only small sticks) and excrements – the latter ones are to be found everywhere in Mongolia. Right when Kathi puts her bread into the fire it starts to snow and we quickly go into our cars

 

 

Tag 387, 1.5.2014 – Von der Wuste Gobi bis zur Quelle Burdene

km 198716

Wir wollen heute die Quelle Bürdene mitten in der Wüste suchen, denn Kathis Freunde Sabine und Thomas haben ihr von diesem zauberhaften Ort erzahlt. Die Strecke dorthin ist aber alles andere als leicht: leider haben wir uns dazu verleiten lassen den direktesten Weg zu nehmen und der führt nunmal 40 Kilometer durch die Wüste. Wahrend Herr Lehmann und wir dieselben Schwierigkeiten haben (wir sind einfach zu schwer zum Sandfahren) fliegen Jörg und Miri nur so über die Dünen. Immer wieder müssen Kathi und ich aussteigen um nach der bestmöglichen Route zu suchen die uns nicht zum Steckenbleiben bringt. Einmal passiert es dem Herr Lehmann aber doch.Einmal passiert es dem Herrn Lehmann aber doch. Dank High Jack, Sandblechen und Martins muskelbepackten Oberarmen ist er schnell wieder frei und wir finden ein schönes Plätzchen.

 

Ich marschiere noch los und will die Gegend erkunden. Ganz in der Nahe befindet sich eine grosere, aber relativ trockene Lacke. Zu ihr fuhrt ein kleiner Fluss, der aus den Dunen zu kommen scheint. Die Landschaft hier ist einfach malerisch! Zuruck bei den Autos machen wir noch ein kleines Feuerchen und erfreuen uns unseres Daseins.

 

Day 387, 1 May 2014 – From the Gobi Desert to Burdene Spring

km 198716

Today we want to find Bürdene Spring, which is located right in the heart of southern Gobi. In order to reach it, however, we have to work hard: we want to take the most direct route, which, unfortunately, goes straight through the desert for 40 kilometres. While Herr Lehmann and we seem to have the same handicap (we are a bit too heavy for driving in sand), Jörg and Miri seem not to have too many problems. Over and over again Kathi and I have to get out of the cars, walk ahead for a few hundred metres and look for the best way. One time Herr Lehmann gets stuck, but with the help of his High Jack, the sand paddles and Martin's strong arms he is freed after a couple of minutes. In the end, we are treated with a perfect spot for the night.

 

I want to explore the surrounding a little bit. About one kilometre away there is a big, but rather dry and salty lake. A small brook leads to it, which seems to come out of the sand dunes. The surrounding makes me feel like I am living in a fairy tale! Back at the cars, we make a fire, have dinner, chat, and go to bed. What an exciting day!

 

 

Tag 388, 2.5.2014 – Quelle Bürdene

km 198815

Heute hat Martin Geburtstag und als Überraschung bekommt er von Kathi einen ferngesteuerten Hubschrauber (damit hätte er nie gerechnet!). Jörg bringt ihn morgens sogar noch ein Kamel vorbei! David und ich machen uns anschließend auf die Suche nach der Quelle, die wir nach einer guten Stunde zwischen den Dünen finden. Das Tal hier ist geprägt von Kontrasten: trockener Sand, aus dem Wasser fließt, sanfte Dünen und schroffe Felsen. Nach 6 Stunden und 14 Kilometern kommen wir wieder an den Autos an. Martin wünscht sich für heute Schnitzel, Pommes und Bier. Da schließen wir uns doch gleich an (zugegeben, das Schnitzel fehlt bei uns)! Als Nachspeise gibt es Kathis köstlichen Butterkeks, Creme und Birnen-Kuchen (yum, yum, yum) und wir feiern bis uns der eiskalte Wind in die Busse treibt. Nochmals happy birthday, altes Haus!

 

 

Day 388, 2 May 2014 – Bürdene Spring

km 198815

Today is Martin's birthday and as a present Kathi got him an electrical helicopter. Jörg even brings him a domesticated camel in the morning! David and I then start off in our quest for the spring, which we reach after one hour. It really is located in the middle of majestic sand dunes! The whole valley is marked by sharp contrasts: dry sand, cold water, soft dunes and spiky mountains. After 6 hours and 14 kilometres we are back at the cars. Martin wants to have Schnitzel, chips and beer as a birthday dinner. We join them with the chips, which taste so delicious. As a pudding, Kathi has prepared shortbread, cream and pear cake (yum, yum, yum) and we celebrate Martin until the icy wind blows us into our cars.

 

 

 

Tag 389-390, 3.-4.5.2014 – Von Quelle Bürdene über Cagaandörvölz bis kurz vor Ulaan Baator

km 198815 bis km 199082

Pferde im Sonnenuntergang
Pferde im Sonnenuntergang

David und ich haben gestern einen Weg gefunden, der uns wieder sicher auf die Hauptstraße zurückbringen wird. Von dort aus fahren wir zuerst durch Sainsand, wo wir uns noch mit Lebensmittel eindecken, und anschließend Richtung Ulaan Baator weiter. Die Straße ist überraschenderweise wirklich gut (ein Faktum, das sich sehr bald ändern wird) und so kommen wir rasch voran.

 

Am nächsten Tag trennen sich vorerst unsere Wege. Miri und Jörg brechen zeitig auf, denn sie wollen es heute noch nach Ulaan Baator schaffen. Kathi, Martin und wir schlafen aus und machen uns dann gemeinsam langsam auch in Richtung Norden auf. Auf dem Weg bleiben wir um die Mittagszeit in einem kleinen Örtchen stehen. Es gibt zwar eine Speisekarte, doch die ist erstens in kyrillischer Schrift und zweitens wüssten wir sowieso nicht, was die einzelnen Speisen sind. Das Wort 'Buuz' können wir aber entziffern und da wissen wir zum Glück, worum es sich handelt: Fleisch – meist Ziege oder Schaf, in unserem Fall leider Hammel – im Teigmantel (also ähnlich wie Momos), gedämpft. Dazu gibt es koreanischen Kimchi (würziger Krautsalat) und salzigen Milchtee. Alles in allem ist unser kulinarischer Eindruck von der Mongolei recht positiv obwohl wir Schreckliches erwartet haben.

 

Gemeinsam mit den Lehmanns bleiben wir an einem Hügel 30 km außerhalb von Ulaan Baator stehen. Während Kathi und ich noch den Hügel hoch wandern, kümmern sich die Jungs um die Autos, respektive ihr Interieur: Martin lötet das Ladekabel seines Laptops, David tauscht den falschen gegen den richtigen Keilriemen aus. Abends gibt es bei uns im Bus White Russians mit Kathis köstlichem Kaffeelikör.

 

 

Day 389-390, 3-4 May 2014 – From Bürdene Spring via Cagaandörvölz to close to Ulaan Baator

km 198815 to km 199082

Yesterday, David and I have managed to find a dirt track leading us back to the main road, which we reach after a bit more than one hour. Next, we are driving to Sainsand, where we buy groceries and follow the road towards Ulaan Baator. The road is surprisingly good (which is going to change soon) and so we manage to drive a couple of kilometres today.

On the next day, we are partly splitting up, but only for a couple of days. Miri and Jörg are leaving rather early in order to reach Ulaan Baator today, while Kathi, Martin, David and I start off a bit later. For lunch, we stop in a small village. They have a menu, but firstly it is in Cyrillic letters, and secondly, even if we could read them we wouldn't know what the single dishes are. We manage to decrypt the word 'buuz,' which we know are goat or sheep in dough, steamed over hot water. As a side dish we get Kimchi (spicy Korean cabbage) and salty milk tea. Our first impression of Mongolian cuisine is thus far more positive than we had expected.

 

Together with Kathi and Martin we stop behind a hill 30 km outside Ulaan Baator. Kathi and I walk to the top while Martin repairs the tablet charger and David changes the v-belt. After dark, we are having White Russians in our car, made from Kathis delicious coffee liquor.

 

 

Tag 391, 5.5.2014 – Von kurz vor Ulaan Baator bis Ulaan Baator

km 199339

Kathi und Martin müssen heute früh los, denn sie wollen ihr Mongolei Visum verlängern. Bei dem russischen Visa ist nämlich eins nicht ganz klar gewesen. Im Gegensatz zu den anderen Visa, die wir bis jetzt auf dieser Reise hatten, sind sie nämlich ab einem genauen Tag gültig (bei uns der 27.5., was sich genau ausgeht, bei Kathi und Martin der 30.5.), man darf dann maximal 30 Tage im Land bleiben und zusätzlich liegt der letztmögliche Ausreisetag 30 Tage nach dem frühestmöglichen Einreisetag. Reist man also später ein, werden diese Tage von den 30 Tagen abgezogen. Kling kompliziert – ist aber recht logisch – aber total nervig!

 

Wir kommen gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein im Oasis Guesthouse am Rande der kältesten Hauptstadt der Welt an. Dort erzählt uns Kathi, dass sie am Immigration Office waren und die haben sie in perfektem Deutsch an die deutsche Botschaft verwiesen. Ob das was bringt und ob der Botschafter Visa verlängern darf glaubt Kathi aber nicht...

 

Nachdem wir kiloweise Wäsche gewaschen haben versuche ich meinen Computer zu reparieren. Der ist nämlich seit dem ersten Tag in der Mongolei nicht mehr funktionstüchtig. Die bisherigen Versuche deuten alle darauf hin, dass die Festplatte nicht mehr erkannt wird, obwohl sie bei einem anderen Computer einwandfrei funktioniert. Mein Wissen ist langsam am Ende und so hoffe ich auf den Mac Store, der sich im Stadtzentrum befindet. Also runter mit dem Moped und los gehts. Im Mac Store, der nicht als solcher erkennbar ist, angekommen dann die Bestätigung von Murphy's Theorie: Der Mac geht wieder! Ich hoffe also das Beste und wir fahren wieder nach Hause.

 

 

 

Day 391, 5 May 2014 – From close to Ulaan Baator to Ulaan Baator

km 199339

Kathi and Martin are leaving rather early since they need to extend their Mongolian visas. There was one point which was not quite clear with regard to the Russian visas. In contrast to other visas we had so far, they are valid from one specific date, which you give on the visa application form. Furthermore, you are only allowed to stay for maximum 30 days after this specific date of entry. If you are entering later, you can still only stay until this specific date and, consequently, not for 30 days. It may sound complicated, it is actually logical, but it is annoying.

 

We reach the Oasis Guesthouse, which is situated in the outskirts of the coldest capital in the world, around noon and the sun is shining brightly. There, Kathi tells us that the Immigration Officer has told them (in perfect German) to go to the German Embassy because they are entitled to extend visas. Still, Kathi cannot quite believe that foreign ambassadors are allowed to extend Mongolian visas...

 

After we have washed tons of laundry we try to get my computer repaired. Unfortunately, I cannot start it anymore since a couple of days. What I could find out so far was that the hard drive is still working. I could find out that there is a Mac Store in Ulaan Baator, which lets my hope grow again. We take the scooter for the 20 minute ride to central Ulaan Baator. In the Mac Store – which does not really look like a real one, but is a genuine one –, Murphy's Theory is again proved: When I open my Mac Book, it works again! Well, I hope for the best and we return home.

 

Tag 392-393, 6.-7.5.2014 – Ulaan Baator

km 199375

Und was gibts in Ulaan Baator: Ein KALTENBERGER BIER!!!! (Prost, Peggy)
Und was gibts in Ulaan Baator: Ein KALTENBERGER BIER!!!! (Prost, Peggy)

David und Martin fahren heute mit dem Moped zum Autoteilemarkt, denn die Stoßdämpfer die Martin und Kathi in China gekauft haben sind leider mies. Ich verbringe den Tag damit, meinen Computer wieder einzurichten, denn die Festplatte enthält leider nur die Version von vor ein paar Wochen. Abends gehen wir alle gemeinsam in die Stadt wo wir in einem kleinen Pub zu Abend essen.

 

Leider funktioniert mein Computer am nächsten Tag wieder nicht. Wir fahren deshalb zu einer Computer Mall in der Hoffnung auf jemanden zu treffen, der sich mit Apple Produkten auskennt. Wir werden allerdings von Laden zu Laden geschickt und nach der fünften Adresse finden wir endlich jemanden, bei dem ich ein gutes Gefühl habe. Er hat das gewisse Körnchen Freakigkeit gepaart mit etwas sozialer Phobie und einem starken Willen, verletzten Computern zu helfen. Ein klassischer Mac-Kenner eben (im Gegensatz zu jenen, die in Apple Stores arbeiten). Die Sekretärin, die zum Glück etwas Englisch kann, erklärt uns, dass wir um 17 Uhr, also in 4 Stunden, wiederkommen sollen. Die Reparatur kostet €12. Ich will mir aber lieber gleich eine neue Festplatte einbauen lassen und die 500GB kosten nochmals €65 extra, was mehr als fair ist.

 

Während wir warten müssen gehen David und ich in das „Modern Nomads“ Restaurant, welches von unserem Reiseführer empfohlen wird. Wir sind von der Küche allerdings wenig überzeugt (David lässt sogar sein halbes Tsuvuur stehen und das hat wirklich was zu bedeuten). Anschließend wollen wir in die National Gallery of Modern Arts, die es aber an dem Platz, wo unser Reiseführer uns hinschickt, nicht mehr gibt. Wo die neue ist können wir leider nicht herausfinden, weshalb wir in das Nationalmuseum gehen, welches uns wirklich gut gefällt und einen guten Eindruck von der mongolischen Geschichte vermittelt.

 

Zurück am Computerladen kann ich meinen wieder lebenden Mac in die Arme schließen. Als wir wieder im Oasis eintreffen steht Jörg und Miris Cruiser vor dem Tor geparkt. Wir setzen uns in den angenehm beheizten Aufenthaltsraum und warten auf die zwei während draußen ein kleiner Schneesturm tobt. Im Guesthouse haben heute zwei Argentinier eingecheckt, die uns sofort freudestrahlend Grüßen. Wir waren in Peking zufälligerweise im gleichen Guesthouse! Leider sehen wir Jörg und Miri nicht mehr, denn als wir gegen 8 Uhr ins Auto gehen ist ihr Cruiser schon weg.

 

 

Day 392-393, 6-7 May 2014 – Ulaan Baator

km 199375

Today, David and Martin take the scooter to drive to the car spare parts market, because the shock absorbers, which Kathi and Martin have bought in China, are simply rubbish. I spend the day setting and personalising my computer, as the hard drive only contains an older version. In the evening, we all go to the city, where we are having dinner in a lovely pub.

Unfortunately, my computer does not react when I try to switch it on next morning. Thus, we drive to the Computer Mall and I hope to find someone who knows something about Mac products. However, the salespersons only send us from shop to shop in the various parts of the city and I fear that we won't find someone who can help me. The cold weather and the snow are increasing my bad mood. At the fifth address, we are finally successful in finding the right person: he seems to be a mixture of a freak and a person, who is keen on helping injured computers. Just the one I need (in comparison to the guy working in the Mac store; he was a total prank!). The secretary's English is quite good and she tells us to come back at 5 p.m., which is in 4 hours. The repair costs €12. For an extra €65 I buy a new 500GB hard disk, which is a fair price.

 

While we have to wait, David and I go to the Modern Nomads restaurant, which is recommended by Lonely Planet, but in our opinion it is not really good (to be honest: it was one of the worst foods on our trip so far). Afterwards, we want to go to the National Gallery of Modern Arts, but they seem to have moved and we cannot find out the new address. Thus, we go to the National Museum, which offers us a good insight into Mongolian history.

 

Back at the computer shop, I can hug my reborn Mac. When we reach the Oasis, we see Miri and Jörg's Cruiser parked outside the gates. We go to the living room of the guesthouse and wait for them. However, when we go to our car at around 8 p.m., they are already gone.

 

 

Tag 394-395, 8.-9.5.2014 – Von Ulaan Baator über Duus nach Dalanzadgad

km 199375 bis km 199795

Heute schreibe ich als erstes meinem Papa ein E-Mail, denn er hat heute Geburtstag. Kaum zu glauben, doch bei seinem letzten Geburtstag waren wir noch in Edirne in der Türkei! Gegen Mittag reisen wir von dem schönen Oasis Guesthouse ab und die Managerin Uurna, die sehr gut Deutsch kann, winkt uns noch nach.

 

Irgendwo auf der Strecke nach Duus müssen wir leider – ohne es zu merken – Kathi und Martin überholt haben, denn einen Tag später posten sie auf facebook, dass sie gerade in Mandalgov sind. Ach, so ein Mist! Wir hätten gerne die Wüste mit den dreien unsicher gemacht!

 

Am nächsten Tag schlafen wir etwas länger, denn das kalte Wetter macht ganz schön müde (und wir essen auch viel mehr). Um kurz nach 9 klopft es auf einmal hektisch an der Türe und jemand versucht, die Türschnallen aufzureißen. Da ich vor lauter Kälte sowieso voll bekleidet in meinem Pyjama im Bett liege springe ich vor in die Fahrerkabine um zu sehen was los ist. Neben der Beifahrerseite stehen zwei dick eingepackte Mongolen und winken mir zu.

 

David zieht sich noch schnell an und wir öffnen ihnen die Türe. Sie lassen sich nicht lange bitten und kommen in den Bus. Ich mache ihnen einen Tee mit Milch (der ihnen nicht wirklich schmeckt; der Schluck von unserem Kaffee zeigt ihnen aber, dass sie es auch schlimmer treffen hätten können; die Mongolei ist eben keine Kaffeenation). Die zwei sind schwer begeistert von unserem Ausbau und so werden Meterstab, Schafsfell, Wanderstock und Co. gleich begutachtet. Als sie Davids haarige (vergleichsweise hat er eh wenig Haare) Arme sehen lachen sie sich schlapp denn Mongolen sind gar nicht behaart. Er zeigt ihnen noch seine Beine und sie japsen nur mehr. Als er dann das T-Shirt hebt und seinen Brustbart herzeigt ist es ganz vorbei. Erst nach 5 Minuten haben sie sich wieder etwas beruhigt. Ihre Namen sind Tsirbaat und Tsirbaatr und so wie wir es verstehen Vater und Sohn. Sie zeigen uns dann ihre Ausweise und wir schauen verdutzt drin: Die zwei sind erst 36 und 29 (also Brüder), sehen aber aus wie Ende 50 und Ende 30!!

 

Ganze zwei Stunden bleiben sie bei uns, holen noch die Frau des jüngeren dazu, schenken uns getrocknetes Schafsfleisch (kein Highlight) und zeigen uns ihren Suzuki, der auch zu einem Camper ausgebaut ist (damit man auch mal bei der Schafherde schlafen kann). Als uns Tsirbaatr dann nach MP5 Dateien fragt, sind wir zuerst etwas verwirrt. Er will Musikvideos, schließlich hat er eine high end Musikanlage in seinem Auto!

 

Die Straße führt uns über nerviges Wellblech und rechts von uns wird schon das neue Straßenbett vorbereitet. Immer wieder sind Sandhaufen auf dem plattgewalzten Weg aufgeschüttet worden damit niemand auffahren und so den neuen Straßenuntergrund kaputtmachen kann. Ein Idiot hat sich aber gedacht, dass er mit seinem Kombi locker über die Hügel kommt, doch er liegt mit seinem Unterboden herrlich auf. Im Gegensatz zu den Straßenarbeitern haben wir Erbarmen mit ihm und ziehen ihn runter, wofür er sichtlich dankbar ist. Wir fahren noch bis kurz nach Dalanzadgad, wo wir heute eine unruhige Nacht verbringen, denn es stürmt.

 

 

Day 394-395, 8-9 May 2014 – From Duus to Dalanzadgad

km 199375 to km 199795

The first thing I do in the morning is sending an e-mail to my dad because today is his birthday. Hard to believe, but this time last year we were in Erdine in Turkey! Around noon we are leaving the Oasis Guesthouse and its manageress Uurna, whose German and English are both excellent, waves us farewell.

 

Somewhere on the way to Duus we must have overtaken Martin and Kathi without realising it because one day later they post on facebook that they are in Mandalgov. On, no! We would have loved to rock the Khongoryn Els with them!

 

Next day, we are sleeping in because the cold weather is tiring us out. At around 9 a.m., someone is knocking on our doors and tries to open them. Due to the cold I am sleeping in my pyjamas and thus I climb to the front and open the passenger door. There, I see two Mongolians, smiling at me.

 

David gets dressed and we open the back door. They do not hesitate but quickly climb into our car. I make tea with milk (they don't really like it, but the sip of the coffee is even worse for them). The two are impressed by our interior and take a closer look at the metre, the walking sticks and other things. When they spot David's hairy arms they burst into a laughter because Mongolians hardly have any hair. He then shows them his legs and they laugh so hard that they almost forget to breath. When he then lifts his shirt and shows his hairy breast, they are done and out. It takes them 5 minutes to stop laughing. Their names are Tsirbaat and Tsirbaatr and what we can understand they are father and son. Then, they us their I.D.s and we are a bit bewildered: They are only 36 and 29 (so, brothers), but they look as if they were in their late 50s and late 30s!

 

They stay for more than two hours, bring the younger brother's wife, give us dried mutton (horrible!) and show us their Suzuki, which is also converted into a mobile home, which they need when they are tending their sheep. Furthermore, he shows us his high end hi-fi stereo system, with which he can even play MP5 (never heard about it before)!

 

The road is not yet finished, so we have to drive on washing board next to the construction side. Every other kilometre they have put sand onto the unfinished road to avoid that people drive on it. A guy in a normal car, however, was of the opinion that he can drive over this hill and got stuck. In contrast to the road workers, we help him and pull him down. We drive until shortly after Dalanzadgad, where we spend a horrible night because the wind is blowing heavily.

 

 

Tag 396, 10.5.2014 – Von Dalanzadgad über Yolin Am (Geierschlucht) nach Hoolt

km 200004

Keine 50 km von Dalanzadgad entfernt liegt die berühmte Geierschlucht durch die ein Fluss führt, der selbst im Sommer dickes Eis, das teilweise meterhoch ragt, beherbergt. Über eine gut gewartete Bergstraße fahren wir zu einem Parkplatz, bei dem wir uns etwas ärgern, dass wir gestern nicht noch weiter gefahren sind, denn der Platz ist einfach herrlich. Der Weg führt uns zuerst durch eine schöne Tallandschaft (wir sind bereits auf 2500m Seehöhe), bis sich die Felsen um uns verengen und das Eis anfängt. Zuerst bin ich etwas zögerlich weil ich mir nicht sicher bin wie viel die Eisdecke hält, doch David geht souverän vor, klopft mit seinem Wanderstock das Eis ab und sucht nach dem besten Weg. Nach zwei Stunden kommen wir zum Ende der Schlucht, wo wir ein schönes Platzl zum Jausnen finden. Der Weg zurück ist etwas rutschig da es nach oben geht, doch nach insgesamt dreieinhalb schönen Stunden sind wir wieder am Auto.

 

Unser nächstes Ziel heißt Khongoryn Els – die Wüste der Mongolei, die als schönste gilt, denn die Sanddünen dort unten sind bis zu 200m hoch! Nach guten zwei Stunden erspähen wir auch schon die ersten Exemplare und der Reiseführer hat wirklich nicht gelogen. Zwar ist der Weg etwas beschwerlich weil schlecht, aber wer sich die Mühe macht wird wirklich belohnt. Wir finden in dieser tollen Landschaft schnell einen Stellplatz (man kann in der Gobi eigentlich überall ruhig nächtigen) und bekommen noch kurzen Besuch, denn die zwei Herren waren besorgt, dass wir uns im Sand festgefahren haben.

 

 

Day 396, 10 May 2014 – From Dalanzadgad via Yolin Am to Hoolt

km 200004

Less than 50 km east of Dalanzadgad is Yolin Am – a narrow gorge, through which a river is running, covered in metre-thick ice. We are a bit angry with ourselves when we reach the parking because the spot would have been perfect for the night. The path first leads us through a valley and then the rocks start on each side. In the beginning, I am a bit nervous, but David is leading the way and tests with the help of his walking stick if the ice is thick enough. After two hours, we reach the end of the gorge, where we find a nice sunny spot for our lunch break. The way back is a bit slippery because it is slightly going up. After three and a half hours we are then back at the car.

 

Our next destination is Khongoryn Els, which is labelled as the most beautiful desert in Mongolia since the dunes are up to 200m high! After two hours of driving we spot the first ones and the travel guide did not lie. Although the road is rather bad, it is still worth a visit. We find a brilliant camping spot right in the dunes (it is really easy to find great spots in Mongolia) and we even have two visitors, who thought that we got stuck in the sand.

 

 

Tag 397, 11.5.2014 – Von Hoolt nach Bogd

km 200168

Wir dachten ja eigentlich, dass die Dünen, neben denen wir letzte Nacht geschlafen haben, echt riesig sind, doch was heute auf uns wartet übertrifft alles (und sogar die 200m, wie sie im Führer stehen). Der Weg wirkt surreal: links hellbraune Dünen, rechts dunkelbraune Berge und dann eine giftgrüne Oase. Leider entscheiden wir uns einmal für eine falsche Piste (das Fahren hier draußen ist oft ein Ratespiel mit einer 50-50-Chance) und so sind wir froh, als ein Minibus mit Touris neben der Straße steht. Während die zwei Fahrer David in perfektem Englisch den Weg beschreiben unterhalte ich mich mit einem Deutschen und zwei Südtirolern; letztere sind mit der Transsib zuerst bis zum Baikalsee gefahren, dann auf die Transmongol umgesattelt und in wenigen Tagen fliegen sie nach Malaysia. Sie hatten sich vorher auch überlegt mit dem Auto zu fahren, doch China war ihnen zu teuer. Sie wussten leider nicht, dass man sich die Kosten mit anderen teilen kann wenn man im Konvoi fährt. Schade! Aber vielleicht haben wir sie ja motiviert, die nächste Reise im Auto zu bestreiten.

 

Der Weg nach Bogd ist zwar sandig, aber eigentlich kein Problem. Der Allrad kommt nicht einmal zum Einsatz. In Bogd selbst machen wir noch einige Besorgungen und treffen dort auf einen Englisch- und Russischlehrer, der uns hilft, uns zu mit den Verkäuferinnen zu verständigen. Etwas außerhalb der Stadt, die vielleicht 5.000 Einwohner hat aber trotzdem vergleichsweise eine Großstadt ist, finden wir wieder mal ein herrliches Plätzchen zum Stehen.

 

 

Day 397, 11 May 2014 – From Hoolt to Bogd

km 200168

We actually thought that the dunes, which we have passed yesterday, are huge, but what is awaiting us today beats everything (the guidebook says that they are as high as 200m; we are of the opinion that they are much higher). The path appears so surreal: on the left side, there are light brown dunes, and on the other side there are dark brown mountains, while we are driving through a green oasis. Unfortunately, we once go for the wrong path (driving out there mainly consists of hoping to be on the right track), so we are really relieved when we see a minibus and a handful of tourists standing next to the road. While the two drivers explain David in perfect English which paths he has to take, I talk to a German and two South Tyroleans. The latter ones took the Transibirian Railway to Baikal Lake and then switched to the Transmongolian Railway. In a couple of days they will be flying to Malaysia. They also thought about driving there, but China was just to expensive for them. Unfortunately, they did not know that it is possible to share costs if you are driving in a convoy. Maybe they are now planning to do their next trip by car?

 

The road to Bogd is sandy, but not really a problem; we don't even need the 4x4. In Bogd, we meet a Russian and English teacher, who helps us buying groceries, which makes it much easier. Outside the city we then find again a perfect location for the night.

 

Tag 398, 12.5.2014 – Von Bogd bis zum Pass nach Arvaikheer

km 200368

Wir wollen heute nach Kharkhorin, der ehemaligen Hauptstadt, die von Dschingis Khan gegründet wurde, und die kürzeste Straße dorthin führt über einen Bergpass. Die Straße nach Arvaikheer ist eher mühsam, doch nach dem Städtchen beginnt der Asphalt. Den können wir für 30 Kilometer nutzen, doch dann müssen wir Richtung Pass abbiegen. Der Weg ist schlammig und je höher wir kommen, desto höher liegt der Schnee. Für uns Tiroler natürlich kein Problem (ich hab die Hosen etwas voll), doch auf halber Strecke zum höchsten Punkt kommen uns zwei Autos entgegen, die die Arme zu einem X formen, was in der Mongolei „geht nicht“ bedeutet.

 

Zurück auf der Straße wollen wir es beim zweiten Pass probieren. Auf dem Weg dorthin winkt uns ein Mann, der neben einem LKW steht. In der Wiese neben der Straßen liegen palettenweise Güter, also Säfte, Chips, Kekse, ja sogar Computer und eine Hi-Fi-Anlage. Wir bleiben stehen uns wollen unser LKW-Fahrer-Karma reinigen, denn wir sind den Fahrern, die uns in Nordostindien geholfen haben aus dem Graben zu kommen, noch immer dankbar. Wir bereden uns kurz und wollen ihnen eine halbe Stunde helfen. Zuerst sind sie dagegen, dass auch ich mit anpacke, doch sie lassen mich dann doch mitmachen. Die Hälfte ist gleich erledigt, doch dann wird es sehr, sehr kalt. David hat inzwischen im LKW Position bezogen und hilft den zwei Fahrern, die Güter einzuschlichten, während die drei Helfer und ich die Waren in den LKW laden. Nach drei Stunden in klirrender Kälte muss ich mich leider geschlagen geben. David hilft ihnen noch zwei weitere Stunden und die Jungs sind so dankbar, dass wir ihnen geholfen haben, dass sie uns eine große Tüte Chips, in der sich 36 kleine Tüten befinden, schenken.

 

Wir fahren nur noch ein paar hundert Meter weiter und parken uns in ein Schneefeld neben der Straße.

 

 

Day 398, 12 May 2014 – From Bogd to a pass shortly after Arvaikheer

km 200368

Today we want to go to Kharokorin, the former capital, which was built by Dshingis Khan. The most direct route leads us over a mountain pass. The road to Arvaikheer is rather tiring, but after the small city tarred road starts, which we can only enjoy for 30 km, because we need to take the turn into the mountains. The road is very muddy and the higher we get, the more snow is to be found. This shouldn't be a problem for Tyroleans (I am a bit nervous, I have to admit), but after half of the road, two vehicles pass us, whose drivers form their arms to imitate an X, symbolising ‘not possible.’ Thus, we turn around.

 

Back on the road, we want to try the second pass. On the road leading to it, a man, who is standing next to a truck, signals us to stop. In the grass next to the road we see goods, such as drinks, crisps, crackers, and even computers and radios. We stop and want to clean our truck-karma, because we are still thankful to the drivers who pulled us out when we were almost tipping over in northeast India. David and I talk it over and come to the conclusion that we will help them to put the goods back into the truck for half an hour. In the beginning they don't want me to help them, but when I signal them that I really want to they let me work. We manage to put half of the products onto the truck in less than no time, but it is getting colder and colder. David is working in the truck now, helping the driver to put the parcels to their designated place. After three hours of terrible cold I have to give up. David still helps them for two more hours and the guys are really thankful. As a payment, they give us a large package of crisps, containing 36 smaller packages.

 

We only drive for another hundred odd metres before we stop in the middle of the snow next to the road.

 

Tag 399, 13.5.2014 – Von Pass nach Arvaikheer bis Kharkorin

km 200594

Der zweite Pass ist zwar auch recht zugeschneit, aber wir wagen es trotzdem. Die Landschaft ist einfach atemberaubend schön und bis auf die vier, fünf schwierigen Stellen auch wirklich ein Erlebnis wert. Ohne Allrad geht in dem Schlamm, der von Schneefeldern abgelöst wird, allerdings nichts! Kurz hinter dem Pass sehen wir einen LKW, der tief im Schlamm steckt. Mit Händen und Füßen deuten wir ihm, dass wir ihn mit der Winde anhängen und versuchen werden, ihn rauszuziehen. David bedient die Winde, der LKW Fahrer sitzt im Fahrerhaus und versucht rückwärts zu fahren und ich steig auf die Fußbremse und lenke Bluffi. Leider müssen wir bald einsehen, dass das nichts bringt, denn er ist einfach zu schwer für uns. Wir schenken dem Fahrer und seinem Helfer, die schon seit 2 Tagen hier oben festhängen, noch je zwei Packungen Chips, über die sie sich sichtlich freuen.

 

In Kharkhorin parken wir uns neben eine der zwei Schildkröten, die neben den Ruinen des Palastes die letzten Zeugen der ehemaligen Hauptstadt sind. Da wir kaum mehr Wasser haben schmelze ich Schnee, damit die Dusche heute gesichert ist. Wir bekommen noch Besuch von Matze aus Deutschland, der ein Monat lang quer durch die Mongolei reist, sowie von einer frechen Ziegenherde, deren Bock sichtlich Gefallen an unseren Kartoffelschalen gefunden hat.

 

 

Day 399, 13 May 2014 – From pass shortly after Arvaikheer to Kharkhorin

km 200594

On the second pass, there is even more snow, but we go for it nevertheless. The landscape is simply magnificent and except for the four or five tricky parts we enjoy it very much. However, without 4x4 you cannot manage the mud, which is mostly covered by snow. After the highest point of the pass we see a truck, which is stuck in the mud. We indicate the driver that we want to try to help and pull him out by using the winch. David controls the winch, the truck driver is driving the truck in rear gear, while I press Bluffi’s break. Unfortunately, we cannot pull him out. We give the driver and his co-driver, who are stuck in the mud since two days, two packages of crisps each and have to leave them behind.

 

In Kharkhorin, we find a nice spot close to the turtle rock, which is – next to a second turtle rock as well as some ruins of the former palace – the only remains of the former capital. Just as I am melting snow for today's shower, we are approached by Matze from Germany, who is touring Mongolia for one month. Then, we are visited by a sneaky goat herd, whose male leader is obviously into potato peels.

 

Tag 400, 14.5.2014 – Von Kharkhorin bis Tsenkher

km 200697

Der Weg führt uns heute zuerst einmal ins Kloster Erdene Zuu, dem ältesten Kloster der Mongolei, welches seit kurzem wieder aktiv ist. Für €1,25 Eintritt pro Person bekommt man so einiges geboten: Zuerst kann man sich im Klostermuseum einige Relikte, die bei Zeremonien zum Einsatz kamen, ansehen, anschließend wird man von einem englischsprachigen Guide durch die alte Tempelanlage geführt. Diese beeindruckt uns sehr und was uns die junge Dame darüber erzählt ist auch äußerst informativ. Danach kann man sich den wieder für religiöse Zwecke genutzten Teil der Anlage ansehen, da allerdings gerade Gebete stattfinden halten wir uns eher dezent im Hintergrund obwohl es niemanden zu stören scheint, dass wir anwesend sind.

 

Weiter geht es zu den heißen Quellen in Tsenkher, wo wir uns erholen wollen. Der Weg dorthin ist sehr schlammig, doch Bluffi und David sind im Schlammfahren ja schon erprobt, weshalb wir keine Probleme haben. Wir müssen einige Flüsse durchqueren – bei einem stapfe ich sogar mal durch, da er sehr unberechenbar aussieht –, die uns bei weitem noch nicht an die Grenze bringen. Naja, zumindest nicht was das Auto angeht. Ich habe schon etwas gezittert. In Tsenkher angekommen erwartet uns nichts Gutes: Ein riesiger Platz voll mit Schlamm, an den wenigen trockenen Stellen werden gerade Jurten und Blockhütten aufgebaut. Die Saison hat eben noch nicht begonnen. Die Nutzung der heißen Quellen inmitten der Baustelle kostet €35 pro Person und so beschließen wir, weiterzufahren. Nur wenige hundert Meter später finden wir ein schönes Plätzchen am Waldesrand, an dem wir uns für heute niederlassen.

 

 

Day 400, 14 May 2014 – From Kharkhorin to Tsenkher

km 200697

Our morning's destination is Erdene Zuu, which is Mongolia's oldest Buddhist monastery. The entrance fee is €1,25 per person and it's really worth its money: we start at the museum, which hosts some of the finest relics of early Buddhist culture and afterwards we are accompanied by an English-speaking guide, who shows us the secrets of the old temples. We are really impressed by the monastery and also the fact that the guide is able to answer all our questions. Afterwards we have a stroll through the part of the monastery which is still in use. However, since prayers are going on we stay a little bit behind. Still, the believers don't seem to be bothered by our presence and thus I also spin the golden praying wheels.

 

Around lunch time we drive to the Tsenkher hot springs, where we want to relax a little bit. The way up there is muddy, but Bluff and David are certainly used to driving in the mud and, thus, we don't experience any serious problems. We have to cross some rivers – I even have to walk through one of them to see how deep it is –, but they are all manageable for the car. Well, it was certainly too deep and too cold for me!

 

When we reach Tsenkher we enter a place which looks like a battle field: the square in the middle of the small village is covered in mud. Workers are currently building yurts on the small dry patches. The touristy season has not yet begun and so we would only be able to use the spring while we are watched by workmen. In addition, this would cost €35 per Person, which is certainly too much. Thus, we leave again only to find a gorgeous spot next to the forest.

 

 

Tag 401-403, 15.-17.5.2014 – Von Tsenkher über Khorgo Uul Vulkan und dem Therkiin Tsagaan Nuur (See) nach Zezun

km 200814 bis km 201009

Um kurz vor 6 Uhr werden wir wach, denn der Wind bläst heftig. Wir glauben zuerst, dass es regnet, doch als wir die Jalousie beim Dachfenster öffnen ist dieses schneebedeckt. Der Blick nach draußen zwingt uns zum schnellen Handeln, denn es schneit heftig. Wir wissen ja, dass der Untergrund matschig und auf Grund der hohen Temperaturen nicht gefroren ist. Außerdem liegen bereits ca. 20 cm Schnee. Wir sind auf 2400m Seehöhe, das 30 km entfernte Tsetserleg liegt auf 1700m. Also geht es immer bergab. Da wir keine Schneeketten dabei haben (wir hätten sie auf dieser Reise bestimmt schon drei oder vier Mal brauchen können) müssen wir losfahren, denn es wird bestimmt wärmer und dadurch rutschiger. Also packen wir alles zusammen und David sitzt sich hinters Steuer. Wir beide sind sehr angespannt da links von der Piste Bäume stehen und sich rechts ein tiefer Wassergraben befindet. Immer wenn wir ins Rutschen kommen gibt David sofort etwas Gas, um einen Ausschlag des Fahrzeugs zu verhindern. So kommen wir zwar um einige Jahre gealtert aber trotzdem heil im Flachen an. Die anschließende Flussdurchfahrt nehmen wir übrigens auf den vorangegangenen Schock eher als harmlos wahr.

 

Unser Ziel für heute ist der Tsagaar Nuur, ein wunderschöner See, in dessen Nähe der erloschene Vulkan Khorgo Uul steht. Wieder einmal schneit es leicht und so sind wir die einzigen am See, der großteils noch von einer dicken Eisschicht überzogen ist. Nachmittags kommt die Sonne raus, der Schnee schmilzt sofort und es wird angenehm warm. Ich nutze das gleich aus und wasche unsere Wäsche der letzten zwei Wochen. Den Rest des Nachmittags sitzen wir zur Abwechslung im Freien und lassen uns von der Sonne aufwärmen, bevor uns die einbrechende Kälte nach innen treibt.

Am Tag zwei am See wollen wir den Khorgo Uul besteigen, doch der Blick nach außen verheißt nichts Gutes, denn es tobt ein Schneesturm. So verbringen wir einen faulen Tag im Bus. Schade, dass wir gestern nicht doch noch die Muse gefunden haben, hochzusteigen.

 

Am nächsten Tag fahren wir bei mittelmäßigem Wetter weiter. Der viele geschmolzene Schnee hat die Fahrbahn komplett aufgeweicht, die jetzt nur mehr aus knietiefem Schlamm besteht und so können wir die schöne Landschaft nicht ganz so gut genießen, denn wir müssen immer den Boden nach der besten Spur absuchen. Dann sehen wir einen Mitsubishi L300, der im Schlamm steckt. Aus Solidarität zum Herrn Lehmann hängen wir ihn natürlich sofort an und ziehen ihn raus. Wenige Kilometer später sehen wir dann einen Kombi, der bis zur Schnauze in einem Wasserloch hängt. Ihn müssen wir sogar zwei Mal rausziehen, denn seine zweite Pistenwahl ist auch nicht von Erfolg gekrönt. Er fährt uns noch eine Zeit lang nach, doch als wir durch einen tiefen Wassergraben fahren, der für ihn nicht machbar ist, verabschieden wir uns von unserem neuen Freund. Tja, die Seilwinde hat sich demnach echt gelohnt! Wir selbst bleiben zum Glück nie stecken.

 

Nach ca. 25 km ist die Schlammschlacht aber vorbei. Auf festem Untergrund kommt uns ein Radfahrer entgegen – wieder einmal ein Franzose. Er meint, dass die Straße in der Richtung, in die wir fahren, noch viel schlimmer wird (er hat die Schlammpassage ja noch nicht durchquert) und wir sollen besser nach Uliastai abbiegen und von dort entweder durch die Mongol Els oder über Altai zur Grenze. Durch die Mongol Els gibt es laut ihm keinen Asphalt, über Altai ist in unserer Karte eine rote Straße eingezeichnet, was zwar noch nichts heißen muss, aber immerhin Hoffnung macht. Er schenkt uns dann sogar noch eine Straßenkarte und radelt davon. Bei Zezun machen wir für heute Schluss.

 

Day 401, 15 May 2014 – From Tsenkher to the Khorgo Uul Vulcano and the Therkiin Tsagaan Nuur (lake)

km 200814 to km 201009

Shortly before 6 a.m. we are awake, for the wind blows furiously. At first we think that it is raining, but when we open the blinds of the roof window there is snow lying on the window. The view outside forces us to act quickly because it is snowing heavily. We know that the ground is muddy and not frozen due to the high temperatures during the day. In addition, there are already about 20 cm of snow. We are at 2400m above sea level, 30 km away from Tsetserleg, which is located at 1700m. So it's all downhill. Since we do not have snow chains with us (we could have used them 3 or 4 times already on this trip) we need to start moving, because it is getting warmer and therefore slippery the longer we wait. So we pack up everything and David gets into his place behind the wheel. We both are very tense because on the left of the path there are trees while to the right is a deep moat. Whenever we start to slip David immediately slightly tips onto the gas pedal to keep the car in line. That way we manage to come down to the plains. The river crossing which is awaiting us down there appears to be rather harmless.


Our goal for today is Tsagaar Nuur, a beautiful lake, which is in the vicinity of the extinct volcano Khorgo Uul. Once again it is snowing slightly and we are the only ones at the lake, which is still mostly covered by a thick layer of ice. In the afternoon the sun comes out, the snow melts immediately and it is pleasantly warm. I use the opportunity and wash our laundry. The rest of the afternoon we enjoy the sunny weather and sit in the open air, so we can warm up a bit before the cold wind starts again.

 

Tag 402-403, 16.-17.5.2014 – Von Therkiin Tsagaan Nuur nach Zezun

km 201009

Wir wollen den Khorgo Uul besteigen, doch der Blick nach außen verheißt nichts Gutes, denn es tobt ein Schneesturm. So verbringen wir einen faulen Tag im Bus. Schade, dass wir gestern nicht doch noch die Muse gefunden haben, hochzusteigen.

 

Am nächsten Tag fahren wir bei mittelmäßigem Wetter weiter. Der viele geschmolzene Schnee hat die Fahrbahn komplett aufgeweicht, die jetzt nur mehr aus knietiefem Schlamm besteht und so können wir die schöne Landschaft nicht ganz so gut genießen, denn wir müssen immer den Boden nach der besten Spur absuchen. Dann sehen wir einen Mitsubishi L300, der im Schlamm steckt. Aus Solidarität zum Herrn Lehmann hängen wir ihn natürlich sofort an und ziehen ihn raus. Wenige Kilometer später sehen wir dann einen Kombi, der bis zur Schnauze in einem Wasserloch hängt. Ihn müssen wir sogar zwei Mal rausziehen, denn seine zweite Pistenwahl ist auch nicht von Erfolg gekrönt. Er fährt uns noch eine Zeit lang nach, doch als wir durch einen tiefen Wassergraben fahren, der für ihn nicht machbar ist, verabschieden wir uns von unserem neuen Freund. Tja, die Seilwinde hat sich demnach echt gelohnt! Wir selbst bleiben zum Glück nie stecken.

 

Nach ca. 25 km ist die Schlammschlacht aber vorbei. Auf festem Untergrund kommt uns ein Radfahrer entgegen – wieder einmal ein Franzose. Er meint, dass die Straße in der Richtung, in die wir fahren, noch viel schlimmer wird (er hat die Schlammpassage ja noch nicht durchquert) und wir sollen besser nach Uliastai abbiegen und von dort entweder durch die Mongol Els oder über Altai zur Grenze. Durch die Mongol Els gibt es laut ihm keinen Asphalt, über Altai ist in unserer Karte eine rote Straße eingezeichnet, was zwar noch nichts heißen muss, aber immerhin Hoffnung macht. Er schenkt uns dann sogar noch eine Straßenkarte und radelt davon. Bei Zezun machen wir für heute Schluss.

 

 

Day 402-403, 16-17 May 2014 – From Therkiin Tsagaan Nuur to Zezun

km 201009

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Tag 404-406, 18.-20.5.2014 – Von Zezun über Telmen, Anganyuulut und Altai nach Sonwuult

km 201134 bis km 201487

Die Straße bleibt zwar schlecht, wird aber nicht schlechter. Wir treffen auch noch auf einen Motorradfahrer aus Tschechien, der durch die Mongolei und anschließend nach Chabarovsk in Russland fährt, wo er sein Motorrad einstellt. Dann will er in einem Jahr zurückkehren und nach Japan übersetzen, von wo aus er weiter nach Südkorea fahren wird. Sein Endziel soll in ein paar Jahren aber die USA sein. Kurz nach Tosontsengel, wo uns ein sturzbetrunkener Polizist an der Tankstelle kontrolliert und uns erst glaubt, dass wir keine Russen sind als ihm die Tankwartin nach einem kurzen Blick auf unsere Pässe anbrüllt, dass man doch sieht, dass wir Österreicher sind, biegen wir Richtung Süden, doch wir haben uns noch immer nicht entschieden, ob wir durch die Gobi fahren sollen oder nicht. Die Wellblechpiste nervt etwas und als ich seit langem wieder einmal hinterm Steuer sitze schmerzen mir bereits nach zwei Stunden die Hände denn das Lenkrand vibriert unaufhörlich.

 

Kurz vor Altai – wir haben uns also für die Südroute entschieden – beginnt gelobter Asphalt. Nach 10 km „Straßenporno“ kommen wir im Stadtzentrum an, essen zuerst einmal köstliche Khushuur mit Salat, kaufen noch ein paar Lebensmittel ein und machen uns dann auf die Suche nach Internet. Ein 10-jähriger Junge spricht uns in perfektem Englisch an und führt uns zum Internetcafé. Nach zwei Stunden surfen fahren wir schon wieder weiter. Leider hört der Asphalt mit der Stadtgrenze auch schon wieder auf. Bei Sonwuult halten wir an einem Hügel abseits der Straße und David beschließt, die Ölstände zu kontrollieren und das Auto abzuschmieren. Es dauert keine zehn Minuten, als plötzlich ein Zivilpolizist seinen Ausweis in Davids Gesicht hält. Er will unsere Pässe sehen und ins Auto reinschauen, was beim besten Willen nicht möglich ist, da ich gerade beim Duschen bin. David sagt nur „wife“ und „shower“, deutet dazu die nötigen Gesten, der Polizist gibt sich damit zufrieden und fährt wieder. Nachts bläst erneut ein heftiger und sehr kalter Wind, doch ansonsten ist es wieder einmal eine ruhige Nacht.

 

 

Day 404-406, 18-20 May 2014 – From Zezun via Telmen, Anganyuulut and Altai to Sonwuult

km 201134 to km 201487

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Tag 407-408, 21.-22.5.2014 – Von Sonwuult über Bulgan nach Hovd

km 201685 bis km 201880

Wellblech, Wellblech, Wellblech und dann plötzlich: Asphalt! Gelobter, geheiligter Asphalt. Mir macht das Fahren darauf so richtig Spaß und der wenige andere Verkehr ist entweder schnell überholt oder wir werden überholt. Um nach Hovd zu kommen müssen wir zuerst einmal 1500 Tögrög zahlen, wofür wir aber vom freundlichen Polizisten sofort eine gestempelte und unterschriebene Rechnung erhalten. Da es Mittagszeit ist suchen wir uns eine nette Kantine, in der wir für €7 zwei Portionen Pferdegulash mit Reis, Kartoffenpüree und Karottensalat (beide Portionen sind für David, ich koste nur) und 6 Buuz mit Lammfleisch bekommen. Der Einkauf im Supermarkt ist wieder einmal ein Erlebnis, denn ca. 50% der Waren, die in der Mongolei erhältlich sind, stammen aus Deutschland. Am Stadtrand von Hovd bleiben wir noch bei einem Fluss stehen, um unsere Wasserkanister aufzufüllen und dann fahren wir noch ein kurzes Stückchen weiter.

 

 

Day 407-408, 21-22 May 2014 – From Sonwuult via Bulgan to Hovd

km 201685 to km 201880

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Tag 409-410, 23.-24.5.2014 – Von Hovd zum Tolbo Nuur

km 202100 bis km 202209

Heute ist der Tag, an dem wir die meisten Autoreisenden auf unserer gesamten Strecke treffen. Zuerst kommen uns ein junges Pärchen aus Holland entgegen, die über China und Südostasien nach Nepal fahren, wo sie sich niederlassen wollen. Die zwei erzählen uns, dass wir in wenigen Kilometern Ash sehen werden, was wir dann auch tuen. Der 23-jährige Waliser hat sich zum Ziel gesetzt die Mongolei als erster zu Fuß zu durchqueren und hat sich dafür einen Wagen, den er mit Hilfe eines Geschirrs zieht, bauen lassen, mit der er insgesamt 150-200 kg Gewicht (je nach Wasserfüllstand) durch das Land zieht. Auf einem Pass kommen uns zwei tschechische Motorradfahrer auf ihren Enduros mit zwei Begleitfahrzeugen entgegen. Sie scheinen für die Paris-Dakar (oder ein ähnliches Rennen) zu trainieren, weshalb sie nicht stehen bleiben. Kurz nach dem Pass treffen wir dann noch auf Lutz und Heidi aus Deutschland, die vor 2 Jahren mit der Tour von Jörn Schlag nach Indien gefahren sind. Witzigerweise kommen wir auf einige gemeinsame Bekannte, wie zum Beispiel Wolfi und Verena, Angelique, Armin (den wir nie getroffen haben, aber der eine Institution in Goa zu sein scheint) und viele mehr. Die Welt der Overlander ist eben doch klein!

 

Nach viel Wellblech erreichen wir dann Asphalt, doch nach wenigen 100 Metern biegen wir schon wieder von der Straße ab, denn wir fahren zum Tolbo Nuur. Der See liegt – wie die meisten Seen der Mongolei – in einer wunderschönen Landschaft, umgeben von hohen Bergen. Dort verbringen wir zwei Tagen, ich wasche wieder einmal Wäsche, David spannt den Keilriemen nach und „repariert“ den Nummerschildhalter am Moped, denn in Russland ist das mit dem Fahren ohne Nummernschild sicher wieder strenger.

 

 

Day 409-410, 23.-24.5.2014 – From Hovd to Tolbo Nuur

km 202100 to km 202209

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Tag 411-412, 25.-26.5.2014 – Vom Tolbo Nuur über Tsagaarnuur bis kurz vor die Grenze

km 202209 bis km 202362

Als wir in Tsagaarnuur, dem letzten Ort vor der russischen Grenze ankommen, hält uns ein Mann, Onoksoor, auf. Er lädt uns zu einer Tasse Tee ein, was wir dankend annehmen. In seinem Haus lernen wir seine Frau Manaar und ihre drei Kinder Matr (3), Mariam (18 Monate) und Bahar (3 Monate) kennen. Sie ist Lehrerin, er Mechaniker. Die zwei sind sehr nett zu uns, tischen uns Kekse und andere Süßigkeiten sowie ohne Ende Milchtee auf. Sie erzählen uns und zeigen uns sogar Fotos von zahlreichen Auto- und Motorradreisenden, die sie in ihren vier Wänden schon willkommen hießen. Gerade als ich Bahar am Arm halte pinkelt die Kleine, die keine Windel trägt, direkt in meinen Schoß, was zu Davids Freude in der Mongolei ein Zeichen dafür ist, dass ich als erstes einen „Dschingis Khan“, also einen Jungen bekommen werde. Anschließend kocht Onoksoor Nudeln mit Lammfleisch und Zwiebeln, öffnet Bier und Wodka, von denen er immer wieder nachschenkt. Dann fährt er mit David los, um ihn seinen Vater vorzustellen. Leider passiert dann etwas, mit dem wir nicht gerechnet hätten: Manaar fragt mich, ob ich denn nicht Handcréme, Gesichtscréme oder Nagellack für sie hätte, denn sie ist zu arm, um sich das zu kaufen (währenddessen schaltet sie den Fernseher leiser und legt ihr Smartphone zur Seite). Als David wiederkommt erzählt er mir, dass auch er gerade die Armutstour bekommen hat: Der Vater sei vom Kamel gefallen, braucht jetzt Geld für Medikamente. Wenn wir kein Geld haben passt es auch, wenn wir ihnen Medikamente geben. Das Geld wechselt er sonst gerne in Rubel und in der Mongolei ist es zudem ein Brauch, Kleidung herzuschenken. Wir bedanken uns bei der Familie und machen uns so schnell wie möglich vom Acker. Scheinbar gab es in der Vergangenheit immer wieder Overlander, die ihnen irgendeinen Blödsinn oder, noch schlimmer, Geld geschenkt haben, weshalb sie nun glauben, dass alle Europäer nur so im Überfluss schwimmen.

 

Wir fahren ein paar Kilometer zurück, denn wir wollen nicht zu nahe zur Grenze. Etwas abseits der Straße stellen wir uns hin und werden in unserer vorletzten Nacht in der Mongolei nochmals so richtig vom Wind durchgeschüttelt.

 

Auch am nächsten Tag hält der Wind noch an. Nachmittags fahren wir Richtung Grenze, doch kurz vor einem Parkplatz vor dem Grenzposten werden wir plötzlich von einem Herren aufgehalten. Er kommt an mein Fenster und sagt dauernd „road tax“. David soll ihn in sein Häuschen folgen. Dann will er plötzlich 10.000 Tögrög (also gleich viel, wie ein Mittagessen, bei dem man sich nichts abgehen lässt) haben. David protestiert, sagt, dass wir immer nur 500 Tögrög bezahlt haben und dass wir sowieso nicht mehr soviel Geld haben. Kein Problem für ihn, er nimmt auch Rubel oder Dollar. Dann sagt er auf einmal „no road tax – insurance“. Er ist sich selbst also nicht mehr sicher, für was er das Geld haben will.

 

Wir drehen um und suchen uns einen Platz außerhalb des Sichtfeldes der Dorfbewohner. Gerade als wir mit dem Duschen fertig sind kommt eine Militärstreife angefahren. Zuerst sind sie eher unfreundlich, doch David hält ihnen zwei Zigaretten entgegen. Einer von ihnen fragt sofort nach Wodka, was David verneinen muss. Daraufhin werden wir gebeten, einen Kilometer zurückzufahren, doch um auf Nummer sicher zu gehen fahren wir lieber drei Kilometer zurück. Die Gegend hier ist wirklich alles andere als angenehm!

 

 

Day 411-412, 25-26 May 2014 – From Tolbo Nuur via Tsagaarnuur to the border

km 202209 to km 202363

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Tag 413, 27.5.2014 – Von Tsagaarnuur bis Cherga (Russland)

km 202418

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf kommen wir an der noch geschlossenen Grenze an. Ich habe schreckliche Gliederschmerzen und hole sicherheitshalber den Fiebermesser raus. 37,6°C. Naja, noch im grünen Bereich. Dann steht der „road tax“-Typ – heute mit offiziell aussehender Mütze – plötzlich wieder am Auto und sagt „economy tax, exonomy tax“. Wir drücken ihn die Nummer des österreichischen Konsulats in die Hand, er dreht sich um und geht wieder in sein Häuschen. Wir sehen ihn nie wieder.

 

Pünktlich um 9 Uhr werden wir durch das Tor zur Grenze gelassen. David muss als Fahrer zuerst die Customs Declaration machen, bevor unsere beiden Pässe gestempelt werden. Das weiße Papier, das wir an der Grenze abgegeben haben, müssten wir nun eigentlich vorzeigen, denn es muss gegengestempelt werden. Wir hätten damals von China kommend auf unser Bauchgefühl hören und durch den Balken fahren sollen, als uns der Herr durchgewunken hatte, während die anderen aufgehalten wurden. Nach einer guten Stunde kommt der Customs Officer wieder und erklärt uns in sehr gutem Englisch, dass nun alles erledigt sei und ich zum Immigration soll. Die Dame fragt dann, ob das Moped mir gehört, was ich bestätige. Nun muss auch ich zum Customs. Der Office fragt mich, ob ich das Moped an der Grenze registrieren habe lassen, was ich – zugegebenermaßen geschwindelt – leicht bejahe: ich sage, ich habe einen Zettel ausgefüllt; was die Beamten damit gemacht haben, weiß ich allerdings nicht. Ich weiß natürlich, dass sie es nicht registriert haben. Eine Stunde später werden unsere Pässe gestempelt, das Auto noch oberflächlich durchsucht und wir dürfen die 6 Kilometer bis zur russischen Grenze auf mongolischen Grund zurücklegen. Ich messe nochmals Fieber. 37,9°C. Mh.

 

Day 413, 27 May 2014 – From Tsagaarnurr to Cherga (Russia)

km 202418

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