Russland (27.5.-20.6.2014)

Russia (27.5.-20.6.2014)

Tag 413, 27.5.2014 – Von Tsagaarnuur bis Cherga (Russland)

km 202418

Auf russischer Seite dann mal das schmunzeln: Uns empfängt ein Mann mit stahlblauen Augen und blonden Haaren. Er kontrolliert, ob wir ein Russlandvisum haben, begrüßt uns herzlich in seinem Land und hofft, dass wir hier einen schönen Aufenthalt haben werden. Der eigentliche Grenzposten befindet sich 20 Kilometer weiter.

 

In der großen Grenzstation müssen wir zuerst zum Immigration. Dort werden unsere Pässe sehr rasch gestempelt und wir dürfen wieder zum Auto. Drei Customs Officers stehen schon bereit, um unser Auto zu durchsuchen. Sie sind sehr freundlich und zuvorkommend, fragen, ob es okay ist, wenn sie ins Auto kommen, zeigen nur auf die Schränke und bitten mich, sie zu öffnen und nach einer Viertelstunde ist alles erledigt. Sie fragen, ob wir Menschen oder Drogen schmuggeln und nachdem wir diese Fragen beide verneinen entschuldigen sich für die Unannehmlichkeiten und wünschen uns eine gute Reise durch Russland. Unsere Mongolischen Nachbarn dürfen währenddessen ihren gesamten Autoinhalt auf dem Asphalt ausbreiten und müssen sogar noch original verpackte Waren aufreißen.

 

Dann müssen wir nur noch das Auto uns das Moped registrieren, was etwas länger bleibt, weil wir uns zwei Mal verschreiben und Russen nur perfekte Formulare annehmen. Ist aber auch kein Ding und dreißig Minuten später dürfen wir dann wirklich durch den Grenzbalken fahren. Das Land empfängt uns mit Wäldern, schroffen Bergen und blauäugigen Menschen. Schon interessant, was eine arbiträre Grenze so ausmacht.

 

Wir fahren heute noch ganze 400 Kilometer, da das Registrierungsbüro in Gorno Altaysk nur montags, mittwochs und freitags geöffnet hat. Ich verschlafe aber die halbe Fahrt, denn meine Temperatur klettert bereits auf 38,4°C. Abends bekomme ich noch heftige Bauchkrämpfe, Durchfall und mir ist speiübel. Oje, was hab ich mir da nur wieder eingefangen...

 

Day 413, 27 May 2014 – From Tsagaarnurr to Cherga (Russia)

km 202418

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Tag 414-416, 28.-30.5.2014 – Von Cherga über Zanal'nol und Ozerki nach Novosibirsk

km 202882 bis km 203235

Heute wache ich mit 38,6°C auf und das ist auch meine Ausrede dafür, dass ich schlafe während sich David früh auf den Weg nach Gorno Altaisk macht. Den Ort steuern wir an, weil wir uns in Russland – sobald wir länger als 7 Tage im Land sind – nach spätestens 3 Tagen beim Immigration Office melden müssen. Das in Gorno Altaisk hat zudem nur montags, mittwochs und freitags offen und warten wollen wir nicht. Im Immigration Office bekomme ich einen Hörer in die Hand gedrückt. Am anderen Ende ist eine Dame, die mir sagt, dass sie gegen eine Gebühr von 500 Rubel (€12) pro Person die Registrata für uns machen wird. Wir willigen gleich ein, denn mit dem Wörterbuch würde es ewig dauern, alles zu übersetzen.

 

Nach 20 Minuten ist die Dame im Büro. Wir überreichen ihr unsere Pässe, die Kopien derselben sowie die Kopien der Visa. In 15 Minuten sollen wir wieder zurückkommen und wir nutzen die Zeit, um uns eine Sim zu kaufen. Anschließend nehmen wir die Dame noch mit zu ihrem Büro, denn gegenüber befindet sich eine Autoversicherung. In Russland ist Fahren mit Versicherung Pflicht. Wer sich nicht daran hält, kann mit ca. €500 Strafe rechnen. Da wir ja schon zwei Mal in Russland von der Polizei aufgehalten wurden, wollen wir das natürlich nicht riskieren.

 

Das mit der Versicherung ist etwas komplizierter, denn ohne russische Zulassung gibt es normalerweise auch keine russische Autoversicherung. Beim zehnten Büro klappt es dann aber doch. Für 1800 Rubel (€40) kaufen wir uns bei Krugosytoyna das kleinste Paket: eine zweimonatige Haftpflichtversicherung. Anschließend fahren wir noch bis Zanal'nol, wo wir neben einem stark angeschwollenen Bach schlafen (Gorno Altaisk versinkt zwei Tage später, wie uns Kathi und Martin berichten).

 

Auch am nächsten Tag bleibt meine Temperatur konstant über der 38°C Linie und zudem habe ich starke Bauchschmerzen. Obwohl ich außer Elektrolytlösung während der letzten vier Tage nichts zu mir genommen habe scheint sich mein Körper gegen irgendwas zu wehren. Eigentlich wollten wir ja heute nach Novosibirsk fahren, um Bekannte zu besuchen, doch wir beschließen, noch einen Tag Pause einzulegen.

 

Am Freitag brechen wir relativ spät von unserem Stellplatz auf. Igor, Papas Freund, mit dessen Tochter Nika und Schwiegersohn Vova wir uns bereits in Pattaya getroffen haben, wohnt etwas außerhalb der Stadt in einem wunderschönen Viertel mit Villen, die von Birkenwäldern umgeben sind. Als wir dort gegen fünf ankommen werden wir herzlich von Aleksander, Igors 89-jährigem Vater, Igor selbst und den zwei Hunden sowie den zwei Katzen empfangen. Später kommt auch Anja, Igors zauberhafte Freundin (Russland scheint sowieso über eine sehr hohe Dichte an Topmodels zu verfügen), die uns eine Solianka (russische Festtagssuppe), Salat und viele Köstlichkeiten auftischt. Krimsekt und Räucherfisch dürfen dabei auf keinen Fall fehlen.

 

Mit Igor sitzen wir bis nach Mitternacht bei Wodka und reden über seine Zeit mit meinem Papa. Ich gehe gegen 1 Uhr schlafen, doch David lässt sich den spannenden Boxkampf nicht entgehen und hält sogar bis 3 Uhr durch.

 

 

Day 414-414, 28-30 May 2014 – From Cherga via Zanal'nol and Ozerki to Novosibirsk

km 202882 to km 203235

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Tag 417, 31.5.2014 – Novosibirsk

km 203392

Heute erwartet uns ein ganz besonderes Wiedersehen: Wir haben Ira, Nikas Freundin, vor acht Jahren kennengelernt, als die zwei nach ihrem Uniabschluss durch Europa reisten und uns dabei in Tirol besucht haben. Dass unsere nächste Zusammenkunft in Novosibirsk stattfindet, hätten wir damals nicht gedacht. Deshalb fällt das Treffen umso herzlicher aus.

 

Gemeinsam mit Ira und Anja fahren wir in die Stadt. Zuerst zeigen uns die zwei das Theater, welches das größte in ganz Russland ist. Anschließend gehen wir in den Zoo, der ebenfalls der größte des Landes ist. Dort sehen wir so ziemlich jedes Tier, das es auf der Welt gibt (außer Pandas) und unter ihnen sind ein paar Exoten, wie zum Beispiel der Liga (Vater Löwe, Mutter Tiger), Liliger (Mutter Liga, Vater Löwe) und den Mara (keine Ahnung, was das war; sah aus wie eine Mischung aus einem Känguru, einem Reh und einem Meerschweinchen). Mittag gibt es ausgezeichnetes Sushi, bevor wir in eine kleine orthodoxe Kirche gehen, die den geographischen Mittelpunkt Russlands markiert – zumindest was die Ost-West-Achse angeht. Im Puppenhaus, einem exklusiven Restaurant, kommen wir dann ins Staunen: einerseits, weil kein anderes Restaurant so liebevoll eingerichtet ist, andererseits, weil es herrlichen Julius Meinl Kaffee gibt.

 

Abends bereitet Igor für uns Schaschliks zu – eine russische Tradition, die uns sehr mundet. Wieder einmal bleiben wir bis früh morgens wach.

 

Day 417, 31 May 2014 – Novosibirsk

km 203392

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Tag 418, 1.6.2014 – Novosibirsk

km 203392

Heute will uns Ira Akademgorodok zeigen – das Studentenviertel der Stadt. Vorher besichtigen wir aber noch das Zugmuseum, das auf dem Weg liegt. Russland und Züge gehören ja zusammen wie Wodka und Essiggurken. Ein besonderes Exponat ist der Zug, in dem Zar Nikolai II. stets das Land bereiste (sozusagen die Air Force One des zaristischen Russlands). Dann fahren wir zur Uni. Die Institute liegen wunderschön inmitten von Birkenwäldern und der Geist der Bildung, die im Sozialismus immer eine zentrale Rolle eingenommen hat, ist überall spürbar. Im ganzen Viertel wurden von Künstlern Stühle aufgebaut, die jeweils eine bestimmte Bedeutung besitzen. So gibt es den Stuhl der Verliebten, den Schummlerstuhl und den Riesenstuhl. Wir besuchen auch eine orthodoxe Kirche, die komplett aus Holz gearbeitet ist und deren klassisches Design uns schwer beeindruckt.

 

Abends erwartet uns noch Russland pur: Igor hat eine Banja – eine russische Sauna – im Garten. Für Aleksander und Igor ist es eine Tradition, sonntags gemeinsam in die Banja gehen. Als Gäste dürfen David und ich zuerst rein. Bei 85°C schwitzen wir zwar, doch genießen wir die Hitze, denn heute war es sehr kalt. Anja kocht währenddessen Tom Yam Gung und dazu gibt es eine russische Jause mit Essiggurken, Räucherfisch, Käse, Wurst – ach, einfach allem!! Unser letzter Abend mit Igor, Anja, Aleksander und Ira ist also ein voller Erfolg.

 

 

Day 418, 1 June 2014 – Novosibirsk

km 203392

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Tag 419-423, 2.-6.6.2014 – Von Novosibirsk über Chany, Tukalinsk, Berkut und Verhnee Dubrovo nach Perm

km 203392 bis 205018

Am späten Vormittag verabschieden wir uns von Igor und Aleksander. Anja ist leider schon in der Arbeit, weshalb wir sie nicht mehr sehen. Wir freuen uns aber schon sehr auf ein Wiedersehen in Österreich!

 

Kathi und Martin fahren heute auch von Novosibirsk los. Am Nachmittag erhalten wir eine Nachricht mit GPS Koordinaten von ihrem Stellplatz. Der Platz liegt unweit von uns entfernt und so steuern wir auf sie zu. Das Wiedersehen nach einem Monat ist wirklich schön. Nur eins nervt: Die Million Stechmücken. Mückenspray und Mückenspiralen helfen da nur bedingt, doch Kathis und Martins Mückenhüte retten uns davor, dass unser Gesicht zerstochen wird.

 

Über die nächsten Tage fahren wir immer um die 400 Kilometer und treffen uns abends mit ihnen. Leider fallen wir etwas zurück, da wir technische Schwierigkeiten haben. Die Achsmanschette auf der linken Seite vorne ist nämlich kaputt (das muss natürlich auf den letzten 5000 Kilometern passieren...). In Tyumen finden wir einen Mechaniker, der uns das Teil besorgt und gemeinsam mit David einbaut. Für €85 sind wir also wieder fahrbereit. Für heute haben Kathi und Martin noch eine zündende Idee: Sie spannen ihr Moskitonetz vorm Bus, wo wir alle drunter passen. Die Biester bleiben draußen und wir können ungestört bis zum Sonnenuntergang – also bis Mitternacht – draußen sitzen.

 

Heute ist aber noch etwas eigenartiges passiert: Als wir in einer Stadt im Stau stecken, sehen wir plötzlich einen ca. 4-jährigen Jungen, der etwas verwahrlost aussieht, auf der anderen Straßenseite stehen. Er weint fürchterlich und scheint immerzu „Mama“ zu rufen. Ich renne zu ihm rüber und halte einen jungen Mann am Fahrrad auf. Er meint zuerst, dass ich mich nicht weiter darum kümmern soll, denn das ist nur ein Straßenkind. Er hilft mir dann aber doch und deutet, dass der Kleine auf der anderen Seite der Bundesstraße wohnt und sich nun wegen des Verkehrs nicht mehr rüber traut. Ich nehme ihn auf den Arm, renne mit ihm über die Straße und folge seinem Fingerzeig. Dann stehen wir plötzlich in einem Wohnviertel und er lässt meine Hand los, denn er zeigt auf einen Wohnblock und ruft „Mama“. Dann ist er auch schon auf und davon.

 

Am nächsten Tag fängt dann die Achsmanschette auf der Beifahrerseite an zu quietschen. Die auf der Fahrerseite hat auch nicht das richtige, denn der Mechaniker konnte nur einen Nachbau passend für LandCruiser auftreiben. Wir bleiben also bei mehreren „Automagazin“ (=Teileshops) stehen, doch die Verkäufer sind nicht sehr kooperativ. Dann stirbt der Motor noch beim nach unten Fahren ab, was aber lediglich auf den Dieselfilter hinweist, von dem wir noch einen dabei haben. Als nächstes speckt uns ein LKW noch einen Stein auf die Windschutzscheibe, die nun ihren ersten Sprung hat. Tja, und das geschieht alles, nachdem wir die geographische Grenze überquert haben und nun wieder in Europa sind. Wir sind gleich an drei solchen markierenden Obelisken vorbeigefahren. Um kurz nach 22 Uhr kommen wir dann entnervt bei den Lehmanns an, die uns gleich aufmuntern. Wenigstens brennen mir die Pelmenis, die es heute zum Abendessen gibt, nicht an.

 

 

Day 419-423, 2-6 June 2014 – From Novosibirsk via Chany, Tukalinsk, Berkut and Verhnee Dubrovo to Perm

km 203392 to 205018

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Tag 424-426, 7.-9.6.2014 – Von Perm über Uzi und Arsk nach Sovhoznyi

km 205502 bis km 205986

Obwohl heute die Pfingstfeierlichkeiten stattfinden gelingt es uns doch, die passenden (so glauben wir beim Kauf zumindest) Manschetten zu finden. Mit Kathi und Martin haben wir ausgemacht, heute nur an die 200 Kilometer zu fahren, denn wir liegen gut in der Zeit und haben noch so einiges an Reparaturarbeit vor uns.

 

Auf der Strecke kommen uns immer wieder Wohnmobile aus Deutschland, den Niederlanden und Italien entgegen. Mindestens zehn Stück fahren pro Tag an uns vorbei, unter anderem auch die geführte „Seabridge“-Tour. Keiner bleibt stehen, nur die wenigstens winken. Das Reisegefühl ändert sich also immer mehr.

 

Wir finden einen schönen Stellplatz abseits der Straße auf einer Lichtung im Wald. Als Kathi und Martin zu uns stoßen, sind wir schon seit zwei Stunden dabei, die Achsmanschette rechts zu tauschen, da es diese auch zerfetzt hat. Wir kommen langsam unter Zeitdruck, doch Kathi sagt uns, dass wir zwei Zeitzonen durchfahren haben – zu unseren Gunsten!! So haben wir doch mehr Zeit als gedacht. Die neuen Achsmanschetten sind leider zu klein. Bei der alten ist nur der oberste Ring gerissen, doch wir können sie nicht mehr hochschieben. Dann kommt wir die zündende Idee: Wir schieben die zu kleine in die große rein, befestigen alles mit Kabelbindern, schmieren genügend Fett unten rein und dann sollte es passen. Die Manschette auf der Fahrerseite ist leider etwas zu groß und streift deshalb. Mit Martins Hilfe ziehen wir einfach einen Ring mehr nach unten und befestigen auch diesen mit Kabelbindern. Sollte halten!! (Zedi, bitte bekomm jetzt keinen Herzinfarkt. Es tut uns wirklich leid!). Abends kuscheln wir uns wieder unter das Moskitonetz und machen ein kleines Feuerchen. Dank der Zeitverschiebung bleiben wir sogar bis halb vier wach.

 

Etwas spät kriechen wir am nächsten Tag aus dem Bett. Der Weg nach Kazan ist kurz vor dem Fluss Vatka leider recht schlecht, doch nach 20 km Sandpiste kommen wir am kleinen Fährhafen an. Dort müssen wir allerdings zwei Stunden auf die nächste Überfahrt warten, doch das erlaubt es uns, etwas mit den Einheimischen via google translate zu reden. Für 300 Rubel (LKW-Preis – Kathi und Martin haben knapp die Hälfte bezahlt) werden wir ans andere Ufer gebracht. Als wir dann im nächsten Ort an einem Supermarkt halten stellt David mit Entsetzen fest, dass unter dem Mopedträger beide Stangen auf der linken sowie die Nepal-Stange auf der rechten Seite runter gebrochen sind. Das Moped hängt nun nurmehr auf Zedis Stange auf der rechten Seite sowie auf der Anhängerkupplung. Für die letzten paar Kilometer zurren wir es einfach an den Scharnieren der Hintertüre fest. Kathi und Martin haben einen schönen Stellplatz an einem Feldweg in der Autonomen Republik Tatarstan (die haben sogar einen eigenen Präsidenten) gefunden, an dem wir das Mopedproblem lösen können – allerdings erst morgen.

 

Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, die Mopedfrage zu lösen: 1. Wir lassen uns drei neue Stangen hinschweißen, was uns sicher an die €50 kosten wird, die David dann in zwei Monaten wieder runterflexen muss; außerdem müssen wir erst einmal einen Schweißer finden; 2. Wir laden das Moped auf das Dach. Wir entscheiden uns für Variante 2. Kathi und Martin helfen uns, das Ding mit zwei Zurrgurten hochzuheben. David macht es dann bombenfest, schnallt den Mopedträger auch noch oben drauf, tauscht nebenher noch den Dieselfilter und schon können wir fahren. Abends wollen wir grillen, doch gerade als die Glut an unserem Stellplatz am Fluss richtig wäre, zieht sich der Himmel zu und es donnert. Wir beschließen, uns einen anderen Platz zu suchen, denn wenn es so richtig losregnet ist die steile Auffahrt morgen eine Schlammpartie, die nicht so leicht zu bewältigen ist. Zehn Kilometer weiter finden wir ein Plätzchen zwischen zwei Autobahnen. Zwischen den Autos spannen wir Planen, damit wir im Trockenen grillen können. Das Ergebnis ist erste Sahne: Es gibt Schaschliks, Karrotschki Salatski, Gemüse und Reis. Mit Krim-Sekt stoßen wir auf unseren letzten gemeinsamen Abend mit unseren treuen Reisegefährten Kathi und Martin an, die wir neben Argid, Raimund, Tobi und Markus ganz besonders ins Herz geschlossen haben. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen in Dresden!!

 

 

Day 424-425, 7-9 June 2014 – From Perm via Uzi and Arsk to Sovhonznyi

km 205502 to km 205986

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Tag 427-431, 10.-14.6.2014 – Von Sovhoznyi über Nizhny Novgorod, Dzerzhinsk, Boldino und Novomelkovo nach Tregubovo

km 206290 bis km 207460

Russische Städte haben etwas Magisches. Ihre besondere Architektur, die perfekt in die Umgebung eingebettet ist, lässt einen von der Zeit ihrer Entstehung träumen. Eine Farbe scheint überall vorzuherrschen: Gold. Sogar dem ärgsten Kulturbanausen bleibt beim Anblick einer russischen Stadt nur eine adäquate Reaktion: zu staunen. So auch in Nizhny Novgorod. Am Ufer der Wolga gelegen ist diese Stadt seit Jahrhunderten eine Drehscheibe von Kultur, Wirtschaft und Geld. Dies zeigt sich vor allem im Kreml der Stadt, der im Gegensatz zu vielen anderen russischen Städten nicht nur aus einem Prachtgebäude, sondern aus einer riesigen Burganlage, welche die gesamte Stadt sowie die Wolga überblickt, besteht. Wir schlendern gemütlich durch dieses Traumland und gönnen uns anschließend noch Tee, Chai Latte und einen Cheesecake in einem der zahlreichen reizenden Cafés.

 

Die Nacht verbringen wir außerhalb der Stadt in dem Ort Dzerzhinsk, wo wir ganz in der Nähe von Liebherr nächtigen. Papa hat uns immer viel von dieser Niederlassung erzählt und so ist es für uns etwas ganz besonderes, tatsächlich hier zu sein. Das Fotoshooting darf dabei natürlich nicht fehlen.

 

Am nächsten Tag fahren wir bis Tregubovo, wo wir einen netten Platz nahe einer Ruine finden, an dem wir die nächsten zwei Tage verbringen.

 

Day 427-431, 10-14 June 2014 – From Sovhoznyi via Nizhny Novgord, Dzerzhinsk, Boldino and Novomelkovo to Tregubovo

km 206290 to km 207460

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Tag 432-433, 15.-16.6.2014 – Von Tregubovo über Pushkin nach St. Petersburg

km 207460 bis km 207580

Bevor wir nach St. Petersburg fahren wollen wir noch einen Zwischenstopp in Pushkin einlegen, wo sich der Ekaterinenpalast mit dem berühmten Bernsteinzimmer (das leider seit dem Zweiten Weltkrieg spurlos verschollen ist) befindet. In dem großteils aus Parks und Villen bestehenden Städtchen finden wir schnell einen Parkplatz, der nur zehn Gehminuten von der Sehenswürdigkeit entfernt liegt. Am Eingang der Parkanlage des Palastes angekommen stellen wir aber mit Entsetzen fest, dass sich tausende Touristen im Schloss tummeln, weshalb wir uns heute darauf besinnen, lediglich den Park zu erkunden. Aber was heißt hier lediglich? Mehrere Stunden wandern wir durch das riesige Areal, vorbei an einer Moschee, über unzählige Brücken, um einen See und genießen die Frühlingsluft auf den Bänken vor den zahlreichen Pavillons.

 

Am nächsten Tag stehen wir schon pünktlich um zehn Uhr vor dem Eingang des Ekaterinenpalastes. Leider sind unsere Mühen aber umsonst, denn der Palast ist nur für Tourgruppen so früh geöffnet. „Individualbestauner“ müssen sich bis 12 Uhr gedulden. Gerade als wir warten fängt es an zu regnen und wir flüchten uns unter ein Dach. Als wir wieder zur Schlange zurückkehren ist diese schon um einige hundert Meter gewachsen. Nach weiteren 90 Minuten dürfen auch wir endlich rein. Wir werden relativ zügig durch die Räume durchgeführt, was uns anfangs etwas stört, doch eigentlich ist es recht gut organisiert wenn man bedenkt welche Massen sich täglich auf diesem Areal tummeln. Nach dem vierten oder fünften Raum lassen wir uns einfach zurückfallen und gliedern uns in die nachfolgende Gruppe ein. So gelingt es uns immerhin, dass wir die wunderschönen Räume etwas länger als die anderen Besucher genießen können.

 

Abends machen wir uns noch auf den Weg ins 35 Kilometer entfernte St. Petersburg, wo wir Dank einer Baustelle direkt in (!!) der Admiralität links vom Winterpalast einen relativ ruhigen Parkplatz finden.

 

Day 432-433, 15-16 June 2014 – From Tregubovo via Pushkin to St. Petersburg

km 207460 to km 207580

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Tag 434-436, 17.-19.6.2014 – Von St. Petersburg nach Kingisepp

km 207614

Die nächsten zwei Tage verbringen wir in St. Petersburg. Kaum eine Stadt besticht so durch seine wundervollen italienischen und klassizistisch westlichen Bauwerke wie diese! Deshalb spazieren wir heute – trotz des frischen Windes – mehrere Stunden durch die Stadt, vorbei am Winterpalast mit der Eremitage, hinüber zur Auferstehungskirche mit ihren markanten Zwiebeltürmen. Die Kirche hat neben seiner charakteristisch-russischen Bauweise auch eine interessante Geschichte: An der Stelle ihrer Erbauung wurden 1883 Alexander II. ermordet.

 

Nach einem stärkenden Kaffee und einem Mandelcroissant besichtigen wir zuerst eine russisch-orthodoxe Kirche im St. Petersburger Stadtzentrum, bevor wir noch die prunkvolle Isaakskathedrale bestaunen. Bei der Umrundung der letzteren fällt uns auf, dass sich in den gigantischen Marmorsäulen Einschusslöcher befinden. Später lesen wir auf einer Tafel, dass die Kirche während des Zweiten Weltkrieges stark unter Beschuss stand.

 

Am nächsten Tag steht ein besonderes Highlight unserer Reise auf dem Programm: Der Besuch der Eremitage, der wohl schönsten Kunstsammlung, die wir in unserem Leben je sehen werden. Da die Zahl der Exponate in die Millionen geht, fangen wir nach Prioritäten an. Ganz oben steht dabei der 3. Stock, wo sich die Großen Meister befinden. Ganz verzaubert sind wir von einem Raum, in dem sich 32 (!!) Gemälde von van Gogh befinden. Endlich kann ich auch mein Lieblingsgemälde „live“ bestaunen: Claude Monets „Lady in the Garden“. Nach mehr als 3 Stunden im obersten Stockwerk verlassen wir diese Zauberwelt und gehen einen Stock tiefer. Dort befinden sich Exponate der Zarenfamilie, viele davon sogar Geschenke des österreichischen Kaiserhofs. Obwohl uns die Gegenstände sehr interessieren, sind es vor allem die Räume, die einen staunen lassen, denn sie sind gigantisch groß und einfach nur wundervoll. Da wir auch in diesem Stockwerk an die 3 Stunden verbringen, opfern wir für das Erdgeschoss nur mehr eine gute halbe Stunde auf. Historische Kunstschätze sind eh nicht so das unsre!

 

Dann müssen wir diese Stadt leider auch schon wieder verlassen. Drei ½ Tage waren eher kurz, doch wenigstens haben wir Geschmack auf mehr bekommen! Auf dem Weg zur russisch-estnischen Grenze machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Königsstadt, der Insel, über die die St. Petersburger Ringroad führt. Vorbei an den Wasserspielen des Peterhofs fahren wir bis Kingisepp, wo wir heute unsere letzte Nacht in Russland verbringen.

 

 

Day 434-436, 17-19 June 2014 – From St. Petersburg to Kingisepp

km 207614

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Tag 437-438, 20.-21.6.2014 – Von Kingisepp bis nach Kauksi (Estland)

km 207792-207917

Russland verlassen wir mit sehr guten Gefühlen, denn so einiges hat uns überrascht: die Leute sind offen, hilfsbereit und freundlich, die Landschaft ist wunderschön (oft zwar eintönig, aber trotzdem toll), das Kulturprogramm gigantisch, die Städte echte Juwele (viele denken bei russischen Städten an monotone Betonbauten – stimmt überhaupt nicht! Zumindest nicht in den Stadtzentren) und das Essen ist gut. Folgende Vorurteile wurden widerlegt:

 

  • Russen trinken viel: nein, wir haben nur wenige Betrunkene gesehen

  • Russen sind grobschlächtig: mag nach außen so wirken, aber wenn man sie besser kennenlernt sind sie herzensgute Menschen

  • Russen wissen nicht, wie man sich richtig benimmt: ganz im Gegenteil! So viele gentlemen wie in Russland haben wir auf unserer gesamten Reise noch nicht erlebt!

 

Also, Mütterchen Russland, wir kommen wieder!

 

 

Day 437-438, 20-21 June 2014 – From Kingisepp to Kauksi (Estonia)

km 207792-207917

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